- Die Behörden in der Demokratischen Repubulik Kongo haben eine Teil-Räumung der Millionenstadt Goma angeordnet.
- Sie sorgen sich um die Gefahr einer erneuten Eruption. Ausserdem könnte die heisse Lava auf dem Boden des Kivu-Sees giftige Gase freisetzen.
- Der Vulkan Nyiragongo war am Samstag ausgebrochen, 19 Jahre nach dem letzten grossen Ausbruch.
In der Nacht zu Donnerstag gab der Militärgouverneur der Nord-Kivu-Region über den offiziellen TV-Kanal RTNC die Räumung von zehn Bezirken bekannt. Generalleutnant Kongba Constant begründete das mit wissenschaftlichen Daten. Die Behörden würden Transportmöglichkeiten für die Bewohner organisieren, diese sollten nur das Nötigste mitnehmen.
Nach der Eruption des Vulkans am Samstag hatten Einwohner ihre Häuser in Panik verlassen und waren teilweise über die Grenze ins benachbarte Ruanda geflohen.
Ein Teil der Lava hatte sich Richtung Goma gewälzt, stoppte dann aber 300 Meter vor dem Flughafen der Grenzstadt. Bisher werden noch immer 40 Menschen nach Angaben der UNO-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) vermisst. Rund 20'000 Menschen seien obdachlos geworden.
Die UNO-Agentur hatte am Vorabend auf andauernde Erdstösse und Aschewolken hingewiesen. Die Schliessung der Flughäfen der betroffenen Grenzstadt Goma sowie der Nachbarstadt Bukavu erschwerten humanitäre Hilfsmassnahmen.
Der Vulkan befindet sich im Virunga-Nationalpark, etwa 20 Kilometer nördlich der Grossstadt - nahe der Grenze zu Ruanda.
Der Mount Nyiragongo brach zuletzt 2002 aus. Lava zerstörte damals grosse Teile Gomas. Rund 250 Menschen wurden getötet, 120'000 obdachlos.