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Demonstrationen in Hongkong Proteste legen Flughafen lahm

  • Wegen der anhaltenden Proteste der Demokratie-Bewegung hat Hongkongs Flughafen am Montag sämtliche Abflüge für den Rest des Tages gestrichen.
  • Flüge konnten zwar noch landen, neue Starts wurden aber verschoben.
  • Auf Druck Chinas drohte derweil die Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific Unterstützern der Proteste mit Entlassung.

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Worum es bei den Protesten in Hongkong geht
Aus SRF News vom 09.08.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 15 Sekunden.

Tausende Demonstranten versammelten sich in der Abflug- und Ankunftshalle des Flughafens, um gegen die Regierung und die Polizeigewalt bei vorangegangenen Protesten in der Stadt zu protestieren.

Schwarz gekleidete Aktivisten skandierten im Flughafen Parolen. Die Polizei solle einem Demonstranten, der durch ein Gummigeschoss schwer im Gesicht verletzt worden war, sein Auge «zurückgeben».

Junge Frau hält ein Schild in die Höhe auf dem steht: Zielt nicht in die Augen.
Legende: Aktivisten demonstrieren am Hongkonger Flughafen gegen den brutalen Umgang der Polizei mit Demonstranten nachdem eine Person am Auge verletzt wurde. Reuters

Die chinesische Regierung brachte die Proteste in Hongkong mit «Terrorismus» in Verbindung. «Radikale Demonstranten» hätten wiederholt Polizisten mit «äusserst gefährlichen Gegenständen» angegriffen, sagte Yang Guang, Sprecher des für die chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau zuständigen Büros des Staatsrats. Dies sei «ein schweres Gewaltverbrechen» und zeige «erste Anzeichen von Terrorismus».

Fluggesellschaft droht mit Entlassungen

Beschäftigten von Cathay Pacific, die «illegale Demonstrationen unterstützen oder daran teilnehmen», könne gekündigt werden, erklärte Cathay Pacific am Montag. Chinas Luftfahrtbehörde hatte die Airline am Freitag angewiesen, Teilnehmer der Proteste in Hongkong weder auf Flügen Richtung Festland-China noch durch den chinesischen Luftraum einzusetzen.

Wer sich an den Demonstrationen beteiligt, muss mit «disziplinarischen Massnahmen» rechnen.
Autor: Rupert Hogg Chef von Cathay Pacific

Der Chef von Cathay Pacific, Rupert Hogg, erklärte nun in einer Mitteilung an die Belegschaft, wer sich an den Demonstrationen beteilige, müsse mit «disziplinarischen Massnahmen» rechnen, eingeschlossen eine «Beendigung des Arbeitsverhältnisses». Die Fluggesellschaft übe «null Toleranz» bei «illegalen Aktivitäten».

Cathay fürchtet Boykott in China

Cathay Pacific hatte ihre Beschäftigten bereits am Wochenende informiert, dass sie sich an die Anweisungen aus Peking halten werde. Sie bestätigte zugleich, dass ein Pilot der Gesellschaft seit Ende Juli wegen seiner Beteiligung an den Protesten nicht mehr fliegen darf. Zwei Mitarbeiter des Bodenpersonals seien entlassen worden; hier nannte das Unternehmen allerdings nicht den Grund. Lokalmedien berichteten, sie hätten Informationen über die Reise eines Fussballteams der Hongkonger Polizei nach China verraten.

Cathay Pacific fürchtet einen Boykott in China. Konzernchef Hogg hatte am Samstag betont, die Geschäfte in China seien «ein Kernelement»: Die Airline fliege nicht nur von und nach China, auch ein Grossteil der Flüge nach Europa und in die USA führten durch chinesischen Luftraum.

Der Aktienkurs von Cathay Pacific fiel am Montag an der Börse in Hongkong um fast 4,4 Prozent. Der Kurs der Muttergesellschaft «Swire Pacific» gab um mehr als fünf Prozent nach.

Proteste für mehr Demokratie

Box aufklappen Box zuklappen

Die Proteste in Hongkong waren ursprünglich durch ein - später auf Eis gelegtes - Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an Festland-China erlaubt hätte. Die Demonstrationen weiteten sich danach zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong und für mehr Demokratie aus.

Die Demonstranten fordern inzwischen auch die Direktwahl für das Amt des Regierungschefs, das bislang von der Peking-treuen und laut Meinungsumfragen unbeliebten Carrie Lam ausgeübt wird.

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