- Jahrelang stand er ganz oben auf den US-Fahndungslisten: Al-Qaida-Chef Osama bin Laden. Heute vor zehn Jahren wurde der Drahtzieher der 9/11-Anschläge getötet.
- Eine US-Spezialeinheit hatte ihn in seinem Versteck ausserhalb der pakistanischen Stadt Abbottabad erschossen.
Der damalige US-Präsident Barack Obama und dessen engsten Berater verfolgten den Sturm auf Bin Ladens Anwesen live aus dem Weissen Haus mit. Mit Bin Laden wurde der Feind Nummer eins der USA eliminiert.
Der Kampf gegen Ungläubige und die Dominanz des Westens war sein Leben: Osama Bin Laden. Der aus einem reichen saudischen Elternhaus stammende Osama radikalisierte sich in den 80er-Jahren in Afghanistan. Er bildete Befreiungskämpfer aus – das war der Anfang von Al-Qaida.
Bin Laden galt als charismatischer Anführer, der die Leute für sich begeistern konnte. Sein Traum war die Gründung eines Kalifats – basierend auf einer streng-konservativen Auslegung des Islam.
Im Weg standen ihm dazu die aus seiner Sicht korrupten Regierungen im Nahen Osten, die vom Westen unterstützt wurden. Sein Kampf galt darum dem Westen – allen voran den USA, sagt Terrorismus-Expertin Joana Cook, die unter anderem am «Internationalen Zentrum für Terrorismusbekämpfung» in Den Haag forscht:
«Osama bin Laden hat versucht, die Muslime davon abzubringen, Konflikte nur lokal zu betrachten. Der Kampf sollte sich mehr auf die globale Ebene fokussieren. Er wollte die USA davon überzeugen, aus der Region abzuziehen, um dann die korrupten Regime zu stürzen und ein Kalifat zu gründen.»
Bin Ladens Erbe ist bis heute präsent
Ein Ziel, das Bin Laden zu Lebzeiten nie erreicht hat. Nach seinem Tod verlor seine Al-Qaida massiv an Einfluss. Andere jihadistische Gruppen jedoch haben Bin Ladens Ideen weitergetragen – etwa die Terrormiliz IS, die 2014 in Irak und Syrien ein Kalifat ausgerufen hat.
Und auch sonst sei das Erbe Osama bin Ladens in der Region noch präsent, sagt die Terrorismus-Expertin: «Es gibt im Westen die Befürchtung, dass die Taliban und Al-Qaida immer noch zusammenarbeiten. Dass Afghanistan mit dem Truppenabzug ein Rückzugsort für Terroristen werden könnte – von wo aus sie Anschläge gegen den Westen planen.
Osama bin Laden. Der Terror-Fürst ist seit zehn Jahren tot. In jihadistischen Kreisen geniesst er jedoch bis heute hohes Ansehen – als der, der den Westen mit seinen Anschlägen mitten ins Herz getroffen hat.