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Drei-Viertel-Mehrheit verpasst Walfangkommission lehnt Bildung von Schutzgebiet ab

  • Die Einrichtung eines Walschutzgebietes im Südatlantik ist abgelehnt worden.
  • Der Antrag erreichte auf der Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) nicht die notwendige Drei-Viertel-Mehrheit.
  • Gastgeber Brasilien, Argentinien und Südafrika hatten die Forderung für das Schutzgebiet gestellt.

Aktivisten mit Plakaten.
Legende: Vor den Toren des Tagungsorten demonstrierten Aktivisten für ein Schutzgebiet – ohne Erfolg. Keystone

39 Länder waren für die Einrichtung des Walschutzgebietes – darunter auch die Schweiz und die EU. Dagegen sprachen sich 25 Staaten aus, unter ihnen Japan, Norwegen und Island, die die Wiederaufnahme der kommerziellen Waljagd befürworten. Brasilien versucht bereits seit 22 Jahren, das Schutzgebiet bei der IWC durchzusetzen.

Das Gebiet im Südatlantik wäre nach jenem im Indischen Ozean und in der Antarktis das dritte von der IWC eingerichtete Walschutzgebiet gewesen.

UNO-Abkommen zur Erhaltung wandernder Tierarten

«Wir hoffen, dass sich die Antragsteller von dem destruktiven Abstimmungsverhalten einiger Staaten innerhalb der IWC nicht entmutigen lassen und mit der Umsetzung des Aktionsplanes auf regionaler Ebene beginnen», sagte Nicolas Entrup von der internationalen Meeresschutzorganisation OceanCare.

Im vergangenen Jahr hatte die brasilianische Regierung im Rahmen des UNO-Abkommens zur Erhaltung wandernder Tierarten einen Aktionsplan eingereicht, der einstimmig angenommen wurde.

Abstimmung über Aufhebung des Moratoriums

Die japanische Delegation hatte an der gegenwärtigen Walfangtagung in Brasilien angeboten, das Abstimmungsverfahren für das Schutzgebiet zu einer einfachen Mehrheitszustimmung zu lockern, wenn im Gegenzug auf der IWC-Tagung deren Antrag für Fangquoten freigegeben werde. Die Befürworter des Schutzgebietes nahmen dieses Angebot nicht an.

«Der befürchtete Kuhhandel, den Japan Brasilien offen anbot, ist nicht zustande gekommen», erklärte die Umweltschutzorganisation Pro Wildlife. Dies lasse hoffen, dass Japans Vorschlag, dem kommerziellen Walfangverbot ein Ende zu setzen, ebenfalls scheitern werde. Über die von Japan geforderte Aufhebung des seit 1986 gültigen Walfang-Moratoriums muss bis zum Abschluss der Tagung am Freitag abgestimmt werden.

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