Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Drohnen am Flughafen Aalborg Dänemark spricht bei Drohnenaktivitäten von «hybridem Angriff»

  • Mehrere Drohnen sind am späten Mittwochabend am Flughafen von Aalborg in Dänemark gesichtet worden.
  • Der Luftraum über dem Flughafen der Stadt wurde aus diesem Grund für mehrere Stunden gesperrt.
  • Die dänische Regierung spricht von einem «hybriden Angriff».

Alles deute darauf hin, dass ein professioneller Akteur dahinterstecke, sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen am Morgen auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Wer dies sein könne, sei noch unklar.

Es handele sich jedoch um alles andere als einen Zufall, dass die Vorfälle fast simultan geschehen, sagte Lund Poulsen. Vielmehr sehe es nach einer systematischen Operation aus. «Es ist die Rede von etwas, das ich als einen hybriden Angriff mit verschiedenen Typen von Drohnen definiere», sagte er. Es gehe um Taten, die eine Gefahr für Sicherheit und Freiheit darstellen könnten. Es bestehe jedoch weiterhin keine direkte militärische Bedrohung gegen Dänemark, betonte Lund Poulsen. 

Mann in Anzug spricht vor Hintergrund mit Logo Forsvarsministeriet.
Legende: Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen spricht bei der Pressekonferenz in Kopenhagen von einem «hybriden Angriff». (25.9.2025) Keystone/ Emil Helms

Ob man den Nato-Artikel 4 aktiviere und damit wie zuletzt andere Bündnisstaaten Beratungen der Allianz in Gang setze, dazu habe man noch keine Entscheidung getroffen, sagte Lund Poulsen. Dies sei aber etwas, das man in Betracht ziehe.

Flughafen Aalborg vorübergehend gesperrt

Nur zwei Tage nach dem umfassenden Drohnenalarm am Flughafen Kopenhagen wurden am späten Mittwochabend bis in die Nacht zum Donnerstag hinein weitere Drohnen über einer Reihe von Airports im Nato-Land Dänemark gesichtet. Am Flughafen Aalborg im Norden des Landes musste vorübergehend der Luftraum gesperrt werden, woraufhin vereinzelte Flüge gestrichen oder umgeleitet werden mussten.

Auch in der Nähe der Airports in der wichtigen Hafenstadt Esbjerg und in Sonderburg nahe der deutschen Grenze wurden Drohnen beobachtet, ebenso am Militärflugplatz Skrydstrup. Eine Gefahr für Flugpassagiere und Menschen habe nicht bestanden, teilten die zuständigen Polizeidienststellen mit.

Drohnen tauchten an Flughäfen fast zeitgleich auf

Box aufklappen Box zuklappen

Die ersten Drohnen waren in Aalborg gegen 21:44 Uhr beobachtet worden – fast zeitgleich folgten ähnliche Sichtungen in Esbjerg, Sonderburg und Skrydstrup. Alle diese Orte befinden sich wie Aalborg in Jütland, dem westlichen Teil von Dänemark, der im Süden an Deutschland grenzt. Auch hier waren die Flugkörper nach Polizeiangaben mit angeschaltetem Licht unterwegs und vom Boden aus sichtbar. Anders als Aalborg mussten die Flughäfen nicht gesperrt werden – bis in die Morgenstunden waren von dort keine Flüge geplant gewesen. 

Als wäre das nicht genug, wurde auch der Flughafen der Kleinstadt Billund in der Nacht kurzfristig für eine knappe Stunde gesperrt. Hintergründe sind noch unklar – Berichte über mögliche Drohnenaktivität blieben zunächst unbestätigt. Die Stadt ist vor allem als Heimat des dänischen Spielwarenkonzerns Lego bekannt.

Polizei-Einsatzleiter Jesper Bojgaard Madsen sagte nach Angaben der dänischen Sender DR und TV 2, dass gegen 21:44 Uhr mehrere Drohnen gesichtet worden seien. Wie viele es genau waren, konnte er nicht sagen.

Drohnenaktivität ähnlich wie in Kopenhagen

Der Polizei-Einsatzleiter erklärte, es sei nicht gelungen, die Drohnen vom Himmel zu holen. Man gehe jedoch davon aus, dass sie sich nicht mehr in der Gegend befänden. Am Morgen konnten erste Flieger wieder abheben.

Die Drohnenaktivität in Aalborg ähnele derjenigen in Kopenhagen, sagte der Chef der dänischen Reichspolizei, Thorkild Fogde, auf einer Pressekonferenz. Man sehe ein ähnliches Muster, die Drohnen seien gut sichtbar und mit eingeschaltetem Licht unterwegs. Die Polizei vor Ort sprach von mehreren Drohnen einer gewissen Grösse – die Reichspolizei schloss bereits aus, dass es sich um private Modelle handelte.

Dänemark schliesst russische Verantwortung nicht aus

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bezeichnete den Vorfall bei Kopenhagen am Montag als den bisher schwerwiegendsten Angriff auf die kritische Infrastruktur des Landes. Man könne nicht ausschliessen, dass Russland damit zu tun habe, so Frederiksen weiter. Der Kreml dementierte eine Verwicklung. Mittlerweile läuft der Flugbetrieb in Kopenhagen wieder normal.

Noch kann die Polizei nicht sagen, ob es sich in Aalborg um denselben Drohnentyp handelt wie in Kopenhagen. Sie schliesst derzeit jedoch aus, dass es sich um private Drohnen handelt.

Holen Sie sich SRF News in Ihr Whatsapp

Box aufklappen Box zuklappen

Die wichtigsten und spannendsten News jetzt bequem auf Whatsapp – einmal morgens (Montag bis Freitag), einmal abends (die ganze Woche): Abonnieren Sie hier den SRF-News-Kanal auf Ihrem Smartphone.

SRF 4 News, 25.9.2025, 1 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel