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Dutertes Krieg gegen Drogen «Auge um Auge, Zahn um Zahn»

  • Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will den Kampf gegen illegale Drogen weiterführen – trotz internationaler Kritik an den Methoden.
  • Auch die Todesstrafe will er wieder einführen.
  • Derweil kommt es in der Hauptstadt Manila zu Demonstrationen gegen das Kriegsrecht.

In einer Rede zur Lage der Nation vor dem Kongress forderte der 72-Jährige die Abgeordneten auf, für den Drogenkrieg auch den Weg zur Wiedereinführung der Todesstrafe freizumachen.

Auf den Philippinen gilt wirklich: Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Autor: Rodrigo Duterte Philippinischer Präsident

Als «Wurzel so vielen Übels» müsse die Drogenkriminalität entschieden bekämpft werden. Duterte fügte hinzu: «Auf den Philippinen gilt wirklich: Auge um Auge, Zahn um Zahn.»

An die Adresse von Drogenkriminellen erklärte Duterte wörtlich, für sie komme nur «das Gefängnis oder die Hölle» in Frage. Im Kampf gegen die Rebellen auf der Insel Mindanao bleibe das Kriegsrecht bestehen, betonte Duterte.

Zehntausende demonstrieren in der Hauptstadt

In Quezon-Stadt kommt es zu Demonstrationen gegen Dutertes Politik.
Legende: Auch in Quezon-Stadt kam es zu Demonstrationen gegen Dutertes Politik. Reuters

In der Hauptstadt Manila demonstrierten nach Angaben der Veranstalter Zehntausende gegen den Staatschef. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie: «Stoppt die Morde» oder «Kein Kriegsrecht». Duterte ging nach der Rede zu den Demonstranten hinaus und versicherte, er werde seine Wahlversprechen einhalten.

Auf den Philippinen gehen die Behörden seit Dutertes Amtsübernahme vor einem Jahr äusserst brutal gegen die Drogenszene vor. Insgesamt wurden nach Angaben von Menschenrechtlern bereits mehr als 7000 Menschen durch die Polizei oder selbst ernannte Ordnungshüter getötet. Die Polizei selbst spricht von mehr als 3000 Toten.

Kampf um Marawi

Im Süden des Landes liefern sich Regierungstruppen seit zwei Monaten mit Islamisten einen Kampf um die Grossstadt Marawi. Dort gab es bereits mehr als 600 Tote. Hunderttausende sind auf der Flucht. Erst am Wochenende hatte das der Kongress – beide Kammern des philippinischen Parlaments – das Kriegsrecht bis zum Jahresende verlängert.

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