In Südafrika haben Vertreter der linksgerichteten Partei «Wirtschaftliche Freiheitskämpfer» (EFF) versucht, die jährliche Rede des Präsidenten zur Lage der Nation zu verhindern. Sie hinderten den Parlamentssprecher mit einer Serie von Ordnungsanträgen daran, Cyril Ramaphosa das Wort zu erteilen.
Exemplarisch für die Probleme Südafrikas forderten sie die Entlassung von Pravin Gordhan, Minister für Staatsbetriebe. Die zahlreichen Stromausfälle lähmten das Land, sagte der Mitbegründer der EFF, Julius Malema. Ein Schwarzafrikaner mit einem solchen Leistungsausweis wäre schon lange von seinem Posten entlassen worden. Gordhans Familie hat indische Wurzeln.
Problem mit der Stromversorgung
Die Sitzung des Parlaments am Donnerstagabend wurde daraufhin rund eine Stunde nach ihrem Auftakt ausgesetzt und erst wieder aufgenommen, nachdem die Abgeordneten der EFF des Saals verwiesen worden waren.
Präsident Ramaphosa gab in seiner mit rund 90 Minuten Verspätung gehaltenen Rede zur Lage der Nation zu, dass Südafrika ein Problem mit der Stromversorgung habe. Man müsse sich den Problemen im Land stellen.
Er wolle künftig vermehrt auf unabhängige Stromanbieter und erneuerbare Energien setzen. Zudem müsse Südafrika seine Finanzen in den Griff kriegen.