- Nach fast 30 Jahren Sonderstatus will Dänemark der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der EU beitreten.
- Aussenminister Jeppe Kofod unterzeichnete bei einer Zeremonie in Luxemburg das Schreiben.
- Darin wird offiziell mitgeteilt, dass das Land seinen sogenannten EU-Verteidigungsvorbehalt per 1. Juli abschaffen wird.
Künftig könne Dänemark somit nicht nur durch die Nato, sondern auch durch die EU zur gemeinsamen Sicherheit in Europa beitragen, sagte Kofod an der Seite des EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell und der französischen Aussenministerin Catherine Colonna. Er bezeichnet den Beitritt als «historisch.»
Das ist historisch.
Vor dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte die dänische Bevölkerung am 1. Juni bei einer Volksabstimmung mit deutlicher Mehrheit für die Abschaffung des Vorbehalts gestimmt. 66.9 Prozent stimmten dafür, 33.1 Prozent dagegen.
Die seit 1993 bestehende und EU-weit einzigartige Sonderregelung bedeutete bislang unter anderem, dass sich Deutschlands nördlichstes Nachbarland zwar an zivilen, nicht aber an militärischen EU-Missionen beteiligen konnte.
Die militärische Zusammenarbeit in der EU fokussiert sich vor allem auf Friedensmissionen, Stabilität und die Ausbildung von Soldaten anderer Staaten. Dänemark ist seit dem 1. Januar 1973 ein EU-Mitgliedsstaat.