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Brückenunglück in Genua
Aus 10 vor 10 vom 14.08.2018.
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«Entsetzliche Tragödie» Retter suchen mit Hochdruck nach Überlebenden

Das Wichtigste in Kürze

  • In der italienischen Stadt Genua ist am Dienstagmittag eine vierspurige Autobahnbrücke eingestürzt.
  • Dabei sind mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet.
  • Betroffen ist das Polcevera-Viadukt, der sogenannte Ponte Morandi.
  • Die Ursache für den Einsturz ist noch nicht geklärt.

Nach Angaben der Feuerwehr ist die etwa 40 Meter hohe Brücke gegen 11:30 Uhr bei strömendem Regen zusammengebrochen. Die Brückenteile fielen grösstenteils in den Polcevera-Fluss, den die Brücke überquert. Einige Teile trafen auch nahegelegene Fabrikhallen. Laut Zivilschutz dürfte wegen der Ferienzeit allerdings kaum jemand in den Hallen gewesen sein.

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Offiziell bestätigt sind 31 Todesopfer. Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf das Innenministerium. Gemäss Angaben der Feuerwehr gibt es mindestens 35 Tote. Elf Überlebende sind bisher aus den Trümmern geborgen worden.

Die Rettungsarbeiten gehen auch am Mittwochmorgen weiter. «Wir werden nicht aufhören zu suchen», sagte D'Angelo. Über allfällige Schweizer Opfer lagen dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) keine Informationen vor. Mehr als 300 Rettungskräfte sind im Einsatz.

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Die Rettungsarbeiten der Feuerwehr
Aus SRF News vom 14.08.2018.
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Italiens Innenminister Matteo Salvini reagierte betroffen auf das Unglück. Er werde «alles dafür tun, um die Namen der Verantwortlichen in der Vergangenheit und Gegenwart zu bekommen.» Es sei «nicht akzeptabel, auf diese Weise in Italien zu sterben.»

Eindrücke von SRF-Sonderkorrespondent Stephan Rathgeb

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Legende: SRF

«Es herrschen chaotische und gespenstische Zustände in Genua. Man hört weiterhin Stimmen aus den Trümmern, man versucht diese Leute zu bergen.

Ich habe mit drei renommierten Statikern gesprochen und sie sind sich einig: Es gibt nicht einen einzelnen Grund für das Unglück, es ist meist eine Verkettung von Gründen, warum so etwas passiert. Das Ausmass dieser Katastrophe wird man erst in einer Weile sehen.»

Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach von einer «entsetzlichen Tragödie». Das Unglück sei ein Beweis für den maroden Zustand der italienischen Infrastruktur und die Wartungsmängel, sagte er dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Die Verantwortlichen würden dafür büssen müssen.

Kritischer Zustand bekannt

Der Ponte Morandi bildet den Beginn der A10 von Genua nach Ventimiglia und Nizza. Seit Anfang Sommer wurde die Brücke stark beansprucht, sie stellte auch den Verbindungspunkt zwischen dem Flughafen und dem Hafen von Genua.

Die Brücke war umstritten: Bereits 2016 bezeichnete Antonio Brencich, Professor für Ingenieurwissenschaften an der Universität Genua, die Brücke als «Katastrophe». Sie müsse in Bälde ersetzt werden. «Das Viadukt stand stets unter Beobachtung», versichert der Betreiber «Autostrade per l'Italia».

Am Viadukt wurden mehrmals grössere Unterhaltsarbeiten durchgeführt. Laut Betreibergesellschaft Autostrade per Italia auch vor dem Einsturz. Wie das Unternehmen auf seiner Homepage mitteilte, sei an der Sohle des Polcevera-Viadukts gearbeitet worden. Auf der Brücke selber habe ein Baukran gestanden.

Der Zustand der Brücke sowie der Fortgang der Renovierung seien immer wieder kontrolliert worden. Erst wenn ein gesicherter Zugang zur Unfallstelle möglich sei, könne Näheres über die Ursachen des Einsturzes gesagt werden, teilte das Unternehmen weiter mit.

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