- Mehrere heftige Erdbeben haben den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert.
- Etwa 1900 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Tausende wurden verletzt.
- Angesichts der vielen Verschütteten dürften die Opferzahlen weiter steigen.
- Die ersten zwei Erdstösse am Montagmorgen hatten eine Stärke von 7.8 und 6.7. Im Laufe des Tages ereignete sich ein weiteres Beben mit Stärke 7.5.
- Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat aktuell keine Kenntnis von Schweizer Opfern. Der Bundesrat hat Soforthilfe in Aussicht gestellt.
Die neuesten Entwicklungen zum Erdbeben in der Türkei und Syrien finden Sie in unserem Liveticker unter diesem Link . Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert.
In der Türkei zählte der Katastrophenschutzdienst Afad bis zum Montagnachmittag 1121 Opfer. Mehr als 7500 Menschen seien verletzt worden.
In Syrien meldeten der stellvertretende Gesundheitsminister Ahmed Dhamirijeh sowie die Rettungsorganisation Weisshelme etwa 800 Tote. Mehr als 2200 Menschen wurden verletzt.
Zwei Beben kurz nacheinander – 22 Nachbeben
Das Epizentrum des ersten Erdbebens lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Eine zweite Erschütterung sei elf Minuten darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden. Der Schweizerische Erdbebendienst der ETH Zürich gab die Stärken mit 7.8 bzw. mit 6.7 an.
Die Erdstösse dauerten eine Minute. Das Epizentrum lag Experten zufolge in einer Tiefe von zehn Kilometern. Am Mittag ereignete sich in der Region ein weiteres Erdbeben der Stärke 7.5.
Italien hatte am frühen Morgen noch eine Tsunami-Warnung ausgesprochen, diese Stunden später aber zurückgenommen.
Schneeregen erschwert Bergungsarbeiten
In Syrien stürzten in vielen Städten Gebäude ein. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Tragbahren wegtrugen. Heftiger Regen und Schneeregen erschweren die Rettungsarbeiten.
Es könnte furchtbar werden für die Menschen in Idlib.
In Idlib südlich der türkischen Grenze sind zahlreiche Häuser eingestürzt. Die Stadt südlich der türkischen Grenze ist aktuell von der türkischen Armee besetzt. Laut Korrespondent Thomas Seibert sei da die Versorgungslage sowieso schon sehr schwierig, besonders jetzt im Winter. «Das könnte ganz furchtbar werden für die Menschen dort.»
2818 Gebäude eingestürzt
Nach vorläufigen Angaben sind in der Türkei 2818 Gebäude in sich zusammengefallen. Unter den Trümmern werden weitere Opfer vermutet. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Spital in der Stadt Iskenderun.
Fieberhafte Suche nach Verschütteten
Die Regierung in Ankara zog Rettungsteams aus dem ganzen Land zusammen und rief die Alarmstufe vier aus. Damit bat sie auch um internationale Hilfe.
Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei bleiben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep.
Das Beben war auch in Israel, im Libanon und auf Zypern zu spüren.
Nato-Partner bieten Hilfe an
In der Not bekommt die Türkei Hilfe von ihren Nato-Partnern. Alliierte seien dabei, Unterstützung zu mobilisieren, schrieb Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf Twitter.
Zuvor hatten schon Israel, Griechenland, Italien, Deutschland und die USA der Türkei humanitäre Hilfe in Aussicht gestellt. Die Regierungen von Finnland und Schweden sprachen – trotz der türkischen Blockade ihrer Nato-Beitritte – ihre Anteilnahme aus.