- Knapp zwei Jahre nach dem Mord an dem schwarzen Jogger Ahmaud Arbery im US-Bundesstaat Georgia sind die drei weissen Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
- Der Mann, der auf Arbery geschossen hatte, und sein Vater erhielten keine Möglichkeit der Bewährung und zusätzlich 20 Jahre Haft, wie Richter Timothy Walmsley verkündete.
Der dritte Beschuldigte wurde ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt, allerdings mit der Möglichkeit einer Bewährung. Er und der Vater des Schützen waren an der Verfolgung Arberys beteiligt.
Eine Jury hatte die drei Angeklagten bereits im November schuldig gesprochen, nun folgte die Verkündung des Strafmasses. Der 35-jährige Schütze war von den Geschworenen des Mordes für schuldig befunden worden.
Die beiden Mitangeklagten, der 66-jährige Vater und der 52-jährige Nachbar, wurden unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Totschlagsdelikten schuldig befunden. In Georgia gilt für Mord und diverse Delikte, die im deutschen Recht dem Totschlag entsprächen, das gleiche Strafmass.
Schleppende Ermittlungen
Der 25-jährige Arbery war im Februar 2020 in dem südlichen Bundesstaat beim Joggen erschossen worden. Es wurde aber zunächst niemand festgenommen. Die Ermittlungen kamen erst richtig in Gang, als der Fall im Frühjahr durch ein verstörendes Handy-Video von der Tat national und internationale Aufmerksamkeit erlangte.
Wenig später – am 25. Mai 2020 – wurde der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota getötet. Danach kam es über Monate hinweg zu Protesten gegen Rassismus und auch gegen Polizeigewalt in den USA.