Rund ein Fünftel der britischen Bevölkerung lebt in Armut. Das sind mehr als 14 Millionen Menschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kommission von Fachleuten. Die regierungsunabhängige Expertengruppe weist unter anderem darauf hin, dass Kinder und ältere Menschen besonders betroffen sind – und dass auch ein reguläres Einkommen oft keinen Schutz vor Armut garantiert.
Kinder und alte besonders betroffen
Laut der Studie sind in Grossbritannien rund 4.5 Millionen Menschen von extremer Armut betroffen – einer Falle, aus der sie sich oft nicht mehr befreien können. Diese Gruppe Menschen hat oft kaum mehr als umgerechnet 120 Franken pro Woche zur Verfügung, um ihre elementarsten Bedürfnisse zu befriedigen.
Etwa die Hälfte der armen Briten, also rund sieben Millionen Personen, leben seit längerer Zeit in sozialer Not. Besonders betroffen sind hier Kinder und ältere Menschen – was kaum überrascht.
Sie sind besonders wehrlos, haben also keine Möglichkeit, ihre Lage selbständig zu verbessern. Kommt dazu, dass mit der Krise im vergangenen Jahrzehnt Sozialbudgets zusammengekürzt wurden. Damit wurde auch die Hilfe für die Ärmsten teils dramatisch knapper.
Trotz Arbeitsstelle arm
In Grossbritannien ist die Arbeitslosigkeit zwar niedrig, was aber kaum eine positive Wirkung auf die Lage der sozial Schwachen hat. Denn viele Jobs werden oft deutlich unter dem landesweiten Durchschnittseinkommen entlöhnt. So erklärt sich die grosse Zahl der sogenannten «Working Poor». Sie machen fast die Hälfte der Armen in GB aus.
Die regierungsunabhängige Expertengruppe, die den aktuellen britischen Armutsbericht präsentiert, setzt sich aus Fachleuten aller politischen Richtungen zusammen. Sie legen differenzierte Analysen vor und wollen so der Politik die Grundlage geben, um effiziente Massnahmen im Kampf gegen die Armut zu entwickeln.