Das ist passiert: Nach massiven Luftangriffen Israels auf Irans Nuklear- und Militäreinrichtungen antwortete Teheran mit Raketenbeschuss. Explosionen waren zu hören. Medien berichten von einem Treffer in ein Hochhaus bei Tel Aviv. Drei Menschen sollen gestorben, Dutzende verletzt worden sein.
So sah der iranische Angriff auf Israel konkret aus: Iranische Staatsmedien sprachen von drei Angriffswellen mit Hunderten Raketen, die auf militärische Ziele und Luftwaffenstützpunkte zielten. Das israelische Militär erklärte dagegen, es seien weniger als Hundert Raketen im Iran gestartet worden, von denen die meisten abgefangen wurden oder ihr Ziel verfehlten. Unbestätigten Medienberichten zufolge unterstützten die USA Israel bei der Raketenabwehr. Über Syrien soll das US-Militär eine Rakete abgefangen haben, in Jordanien stürzten Trümmerteile ab. Die Lage bleibt angespannt.
Das passierte zuvor: Israel traf mit seinem Erstschlag am Vorabend neben Militär- und Atomanlagen auch führende Armee-Mitglieder. Bei den Angriffen starben unter anderem der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarde, Hossein Salami, und der Generalstabschef der Streitkräfte, Generalmajor Mohammad Bagheri. Insgesamt wurden mindestens 20 hochrangige Kommandeure und sechs Atomwissenschaftler getötet. Der Iran sprach von 78 Toten allein in Teheran und von über 300 Verletzten insgesamt. Laut dem iranischen UNO-Botschafter Amir Saeid Iravani sollen unter den Getöteten viele Zivilisten sein.
So sah der israelische Angriff auf Iran konkret aus: Das israelische Militär teilte mit, bei dem Einsatz von rund 200 Kampfjets seien mehr als 100 Ziele getroffen und es sei der wichtigsten iranischen Anlage zur Urananreicherung in Natans erheblichen Schaden zugefügt worden. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigte dies. Zudem seien Dutzende Radare und Boden-Luft-Raketenwerfer zerstört worden. Israels Geheimdienst Mossad soll Waffensysteme vorab an strategischen Punkten platziert haben. Diese zerstörten zu Beginn der Luftangriffe gezielt Luftabwehrstellungen – laut israelischen Medien war die Offensive jahrelang vorbereitet worden.
So wurde der israelische Angriff auf den Iran begründet: Generalstabschef Ejal Zamir sprach von einem «Punkt ohne Umkehr» und begründete die Operation mit dem dringenden Handlungsbedarf beim iranischen Atomprogramm. Präsident Izchak Herzog nannte den Angriff eine Reaktion auf eine existenzielle Bedrohung für das jüdische Volk. Israel ist bisher die einzige Atommacht der Region. Ein möglicher Auslöser für den Zeitpunkt: Hamas und Hisbollah sind militärisch geschwächt, Syrien kein zuverlässiger Waffenkorridor mehr für den Iran. Das Machtgefüge in der Region verschiebt sich.
So geht es weiter: Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem «Eröffnungsschlag». Die Offensive werde «so lange dauern, wie es nötig ist». Iran erklärte die Angriffe zur Kriegserklärung, meldete den Abschuss israelischer Drohnen und Jets – was Israel dementierte. Die internationale Gemeinschaft warnt vor einem regionalen Flächenbrand. UNO-Generalsekretär António Guterres und mehrere Staaten rufen zur Deeskalation auf.