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Feier für britischen König Schottland: Kronjuwelen und Proteste für Charles III.

  • Zwei Monate nach seiner prunkvollen Krönung in London ist der britische König Charles III. bei einem Gottesdienst in Schottland geehrt worden.
  • Dem 74-Jährigen wurden in Edinburgh symbolisch die schottischen Kronjuwelen präsentiert.
  • An den Feierlichkeiten am Mittwoch nahmen etliche Menschen teil, darunter auch Demonstrierende.

Es war eine schottische Parade, wie man sie sich in Edinburgh vorstellt: Dudelsäcke, Schottenröcke, Trommeln und sogar ein Shetlandpony.

Dazu gab es für Charles und Camilla in der St. Giles' Cathedral Krone, Zepter und Staatsschwert – Schottlands Ehrenzeichen. Diese Symbole der schottischen Nationalität gelten als Zeichen des Respekts gegenüber dem britischen Monarchen.

Charles ist festlich gekleidet und schaut auf die rot-goldene Kröne auf einem Kissen, die man ihm entgegenghält.
Legende: Die schottische Krone, hier getragen vom Duke of Hamilton und Brandon, wird Charles während des Dankes- und Weihegottesdienstes in Edinburgh überreicht. (Bild vom 05.07.2023) Reuters/Jane Barlow

Begleitet wurde das Königspaar von Thronfolger Prinz William und Ehefrau Prinzessin Kate. Sie tragen in Schottland die Titel Herzog und Herzogin von Rothesay.

Nicht ohne Proteste

Neben Ehrengästen, Polizei- und Militäreinheiten sowie vielen Schaulustigen fanden sich auch Demonstrierende am Rande der Feierlichkeiten ein. «Not my King» («Nicht mein König») war in einer TV-Übertragung der BBC zu hören.

«Jeder im Vereinigten Königreich sollte das Recht haben, sein Staatsoberhaupt zu wählen – und nicht gesagt bekommen, dass es Charles sein wird», so Graham Smith gegenüber einer britischen Nachrichtenagentur. Er setzt sich in der Organisation Republic für eine Abschaffung der Monarchie ein.

An der Parade laufen viele Pferde mit. Hinter der Zuschauerabsperrung halten Menschen Protestschilder hoch.
Legende: Die königliche Prozession auf der Royal Mile in Edinburgh. (Bild vom 05.07.2023) Reuters/Mark Runnacles

Charles ist seit dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. im vergangenen September britischer Monarch. Die Zeremonie in der schottischen Hauptstadt ist zentraler Teil der «Royalen Woche», bei der Charles und Camilla in dem Landesteil zahlreiche Termine wahrnehmen.

Die Vereinigung von Schottland und England

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Als historisch unabhängiges Land wurde Schottland erstmals 1603 nach dem Tod von Königin Elisabeth I. mit England verbunden. Da die Königin keine Kinder hatte, ging die Krone auf ihren Cousin James VI. über. Dieser war bereits König von Schottland, wodurch die beiden Länder unter einem gemeinsamen Herrscher vereint wurden.

Schottland blieb offiziell jedoch bis 1707 unabhängig, als die Gesetzgeber beider Länder den Act of Union verabschiedeten, mit dem das Vereinigte Königreich gegründet wurde.

Tagesschau, 05.07.2023, 18 Uhr ; 

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