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Feminizide in Mexiko-Stadt Stadtpräsidentin ruft den Notstand aus

  • Wegen der Gewalt an Frauen in Mexiko-Stadt hat die Stadtpräsidentin den Notstand ausgerufen.
  • Claudia Sheinbaum will alles tun, damit sich Frauen und Mädchen in der mexikanischen Metropole sicherer fühlen.

Laut offiziellen Zahlen wurden in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 150 Frauen in Mexiko-Stadt ermordet. Bei 40 Fällen handelte es sich um Femini-zide – die Frauen wurden also wegen ihres Geschlechts umgebracht. Im gleichen Zeitraum gab es 527 Notrufe wegen Vergewaltigung.

Seit 2015 haben bereits 18 andere mexikanische Stadtverwaltungen einen sogenannten Geschlechter-Alarm ausgerufen.

Feminizide

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Feminizide sind Tötungen von Frauen, weil sie Frauen sind. In der feministischen Kriminologie geht der Begriff aber über eine kontextunabhängige geschlechtliche Differenzierung der Opfer hinaus. Er will eine bestimmte Verbrechens-Kategorie erfassen: die vorsätzliche Tötung einer Frau aufgrund eines angeblichen Verstosses gegen traditionelle Rollenvorstellungen und Geschlechterarrangements.

Die Formen der Feminizide sind divers. In westlichen Ländern treten sie oft als «Trennungstötungen» auf, also als Tötungen von Frauen während oder nach einer Trennung oder Scheidung. In patriarchalisch organisiserten Staaten geschehen sie oft als Ehrenmorde. Und in China kommen sie in der selektiven Abtreibung von Mädchen im Zuge der Ein-Kind-Politik zum Ausdruck.

Frauenbewegungen kritisieren, dass Feminzide nicht oder zu wenig als solche wahrgenommen und entsprechend nicht oder zu wenig systematisch geahndet werden.

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