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Flüchtlingswelle aus Venezuela Latino-Staaten bitten um Hilfe

  • Elf Länder in Lateinamerika wollen auch weiterhin Flüchtlinge aus Venezuela aufnehmen.
  • Sie bitten aber die UNO und andere Organisationen um finanzielle Hilfe.
  • Darauf haben sich die Vertreter dieser Länder im ecuadorianischen Quito geeinigt.
  • Die Papiere von venezolanischen Staatsangehörigen sollen weiterhin anerkannt werden, auch wenn diese bereits abgelaufen sind.

Weiter fordern die Unterzeichner-Staaten die venezolanische Regierung von Nicolas Maduro auf, sie müsse dafür sorgen, dass die Bürger Venezuelas Papiere erhalten könnten. Zudem solle das Land humanitäre Hilfe akzeptieren.

Nicht unterzeichnet habe die Erklärung Bolivien, das mit Venezuelas Präsident Maduro verbündet ist und die Dominikanische Republik. Diese soll die Erklärung nachträglich jedoch noch unterzeichnen, wie Nachrichtenagenturen berichten. Venezuela selber war an dem Treffen nicht vertreten.

Die Krise in Venezuela

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  • Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise.
  • In den Supermärkten gibt es kaum noch Lebensmittel oder Dinge des täglichen Bedarfs.
  • Nach Angaben der Vereinten Nationen haben bereits mindestens 2,3 Millionen Menschen das Land verlassen.
  • Die venezolanische Opposition geht sogar von bis zu vier Millionen Flüchtlingen aus. Das wären über zehn Prozent der Gesamtbevölkerung.

Überforderte Nachbarländer

Die Nachbarländer sind mit der Zuwanderung zunehmend überfordert. Kolumbien hat bereits über 900'000 Venezolaner aufgenommen, Peru 400'000 und Ecuador 200'000. Am Mittwoch berät auch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) über die Flüchtlingskrise in der Region.

Einschätzung von Ausland-Redaktor Martin Durrer

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Die venezolanische Regierung reagierte heute Nacht gewohnt schroff auf die Migrationskonferenz von Quito. Sie qualifizierte die Initiative der Nachbarn als «beschämend» und «widerlich».

Wohl auch darum, weil das Schlussdokument von Quito Venezuela aufruft, wenigstens mit den andern Staaten zusammenzuarbeiten und humanitäre Hilfe zu akzeptieren. Aber das wäre für Präsident Maduro ein Eingeständnis, dass sein eigenes Land die Kontrolle verloren hat und die schwere wirtschaftliche und soziale Krise nicht mehr meistert.

Das Schlussdokument der Migrationskonferenz präsentiert die Ergebnisse wortreich. Aber es lässt sich leicht in einem einzigen Satz zusammenfassen: Wir tun, was wir können. Das ist wenig, aber das Dokument zeichnet doch ein Bild der chaotischen Situation.

Es ruft die UNO und damit die Länder der internationalen Gemeinschaft auf, dringend Finanzhilfe zu leisten. Es ist aber auch die Rede vom Kampf gegen Fremdenhass, gegen Diskriminierung, gegen sexuelle Übergriffe, Menschenhandel, Schlepperei.

Das sind Absichtserklärungen, die beim Namen nennen, was die weit über eine Million Flüchtlinge, die sich aus der venezolanischen Misere retten wollen, in den umliegenden Ländern erwartet. Grad weil das Dokument der Migrationskonferenz von so beredter Hilflosigkeit ist, zeigt es die Dramatik der Lage.

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