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Fussball-WM im Wüstenstaat Heisse Partien in gekühlten Stadien

Die Fussballstadien in Katar werden aufwändig gekühlt. Der Veranstalter verspricht aber ein klimaneutrales Turnier.

In einem Jahr startet in Katar die Fussball-Weltmeisterschaft der Männer. Die WM wurde extra vom Sommer auf den Winter verschoben, weil es in den Sommermonaten im Golf-Staat viel zu heiss wäre. Aber auch im Winter können die Temperaturen bis auf bis zu 30 Grad Celsius steigen. Im Durchschnitt wird es im November rund 25 Grad warm.

Damit die WM in der Wüstenlandschaft Katars möglich ist, müssen die Spielstätten für Spieler und Publikum gekühlt werden. Dafür sind die Stadien mit riesigen Kühl-Aggregaten ausgestattet.

Saud Abdulaziz Abdul Ghani, Ingenieurprofessor an der Universität Katar, führt durch das Al-Bayt-Stadion. Vor 60'000 Fans findet am 21. November 2022 das Eröffnungsspiel statt. Der Ingenieur Saud – von allen nur Dr. Cool genannt – sorgt dafür, dass die Fussballspieler einen kühlen Kopf bewahren und, dass die Gemüter des Publikums wortwörtlich nicht überhitzen.

Er gibt zu, die Kühlung der Stadien sei eine wahnwitzige Idee. Aber er weist darauf hin, dass die Idee effizient umgesetzt ist. «Wir kühlen nicht das ganze Stadion – wir kühlen nur kleine, sogenannte Mikro-Bubbles», sagt Saud. Nur ein Bereich bis zu zwei Metern über den Zuschauern werde tatsächlich gekühlt.

Technologie soll Klimabilanz aufbessern

Katar hat versprochen, dass das Turnier klimaneutral werden soll. Wie ist das möglich, trotz der stromfressenden Klimaanlagen? Katar will die Emissionen rund um die WM mit technologischem Fortschritt tief halten. So hat der schwerreiche Golf-Staat etwa eine Metro gebaut, mit der die Fans in die Stadien gelangen können. Ausserhalb der Hauptstadt hat Katar grosse Solaranlagen gebaut. «Diese liefert rund zehnmal so viel Energie wie wir für die WM brauchen», behauptet Saud.

Ein Mann steht neben einem grossen Solarpanel.
Legende: Eine Solaranlage ausserhalb Dohas, die für die Kühlsysteme der WM-Stadien in Katar gebaut wurden. Reuters

Martin Müller, Professor für Human-Geografie an der Universität Lausanne, setzt grosse Fragezeichen hinter die Nachhaltigkeit des internationalen Fussballturniers. Er hat die Klimastrategie der Fifa unter die Lupe genommen. Sie rechne mit 3.6 Millionen Tonnen CO2, die für die WM ausgestossen würden. «Um das ins Verhältnis zu stellen: Das ist mehr als manche Länder im Jahr ausstossen», sagt Müller.

Laut den Berechnungen der Fifa verursachen die Fans, die mit dem Flugzeug anreisen, am meisten CO2 an der WM. Diese Emissionen sollen kompensiert werden. Ein Ansatz, dessen Nachhaltigkeit aber umstritten ist.

Tagesschau, 21.11.2021, 19:30 Uhr ; 

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