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G7-Treffen in Japan Bidens frühe Abreise sorgt in Asien für Stirnrunzeln

US-Präsident Joe Biden ist für den G7-Gipfel in Hiroshima eingetroffen. Zu reden gibt aber weniger seine Ankunft, vielmehr, dass er wegen der US-Schuldenkrise früher als geplant wieder in die USA zurückkehren muss. Das wird in Ostasien als Zeichen amerikanischer Schwäche und Gespaltenheit gedeutet.

Nach dem G7-Gipfel wollte Joe Biden nächste Woche nach Papua-Neuguinea und Australien weiterreisen. Beide Stationen waren ihm wichtig.

Sein Besuch in Papua-Neuguinea sollte zeigen, dass sich die USA wieder mehr für kleine Länder im indopazifischen Raum interessieren, die derzeit von China intensiv umworben werden. Biden will verhindern, dass immer mehr Länder ins antiwestliche Lager wechseln.

Nicht wirklich freiwillig

In Australien wiederum war ein Spitzentreffen der sogenannten Quad-Gruppe geplant, bestehend aus den USA, Japan, Indien und Australien. Die USA möchten die Gruppe als Gegengewicht zu China in Asien aufbauen. Sie sind die treibende Kraft hinter dem noch jungen Zusammenschluss.

Doch nun reist Biden am Sonntag direkt aus Hiroshima zurück nach Washington. Nicht wirklich freiwillig.

Drohende Zahlungsunfähigkeit

Er muss nämlich dort mit dem Parlament einen Kompromiss finden, damit die USA nicht bald wegen der Schuldenobergrenze zahlungsunfähig werden. Der Fall zeigt: Die tiefe politische Spaltung des Landes und die Fundamentalopposition der Republikaner in vielen Fragen beeinträchtigt zunehmend auch die aussenpolitische Handlungsfähigkeit der USA.

Entsprechend wird Bidens durch Probleme an der Heimatfront erzwungene vorzeitige Rückkehr im asiatisch-pazifischen Raum als Schwächezeichen gedeutet. Von einem amerikanischen Schuss ins eigene Knie ist gar die Rede.

In China hingegen dürfte man sich freuen. In der autoritär regierten Supermacht gibt es keine innenpolitischen Querelen, die Staatschef Xi Jinping nötigen könnten, auf ihm wichtige Auslandbesuche zu verzichten.

Fredy Gsteiger

Diplomatischer Korrespondent

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Fredy Gsteiger ist diplomatischer Korrespondent und stellvertretender Chefredaktor bei Radio SRF. Vor seiner Radiotätigkeit war er Auslandredaktor beim «St. Galler Tagblatt», Nahost-Redaktor und Paris-Korrespondent der «Zeit» sowie Chefredaktor der «Weltwoche».

Hier finden Sie weitere Artikel von Fredy Gsteiger und Informationen zu seiner Person.

SRF 4 News, 18.05.2023, 12:30 Uhr

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