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Ganztägiger Streik Eurowings-Flieger bleiben am Boden – auch Zürich betroffen

  • Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit will mit einem ganztägigen Streik bessere Arbeitsbedingungen für Pilotinnen und Piloten durchsetzen.
  • Es handelt sich um den bereits dritten grossen Ausstand bei der Lufthansa-Gruppe in diesem Jahr.
  • Zehntausende Fluggäste sind vom Streik betroffen.

Mit dem Streik sorgen die Pilotinnen und Piloten dafür, dass gut die Hälfte der Flüge bei der Lufthansa-Tochter ausfallen. Die betroffenen Passagiere mussten auf andere Flüge oder den Zug ausweichen – oder ihre Reise verschieben.

Flüge fallen auch in Zürich aus

Trotz des Streiks geht Eurowings davon aus, auch am Streiktag insgesamt über 30'000 Fluggäste ans Ziel zu bringen, wie ein Firmensprecher sagte. Damit komme mehr als die Hälfte der gebuchten Passagiere ans Ziel. Durchschnittlich führt die Lufthansa-Tochter täglich rund 500 Flüge durch, zu Reisezielen in Deutschland und Europa.

Eurowings-Flugzeuge aufgereiht am Flughafen bei Dunkelheit
Legende: Auch in Hamburg bleiben viele Eurowings-Flugzeuge einen Tag lang am Boden. Keystone/Daniel Bockwoldt

Allein in Düsseldorf, dem grössten Standort von Eurowings, wurden nach Angaben des Flughafens 118 Flüge abgesagt. Mehrere Dutzend auch jeweils an den Flughäfen Köln/Bonn, Hamburg und Stuttgart. Auch am Flughafen Zürich fielen so mehrere Flüge von und nach Köln, Hamburg und Düsseldorf aus.

Dass Eurowings trotz des Streiks noch knapp die Hälfte der geplanten Flüge anbieten konnte, lag vor allem daran, dass die Maschinen der österreichischen Tochter Eurowings Europe nicht vom Arbeitskampf betroffen waren. Sie fliege «unter Volllast», hiess es. Ausserdem setzte die Airline Flugzeuge von Partnergesellschaften ein.

Gereizte Stimmung im Konzern

In diesem Jahr häufen sich die Streiks von Beschäftigten im Lufthansa-Konzern. Erst Anfang September hatte ein ganztägiger Piloten-Streik nahezu den gesamten Betrieb der Kernmarke Lufthansa lahmgelegt. Die Airline musste mehr als 800 Flüge mit 130'000 betroffenen Passagieren absagen.

Zuvor hatte im Juli bereits die Gewerkschaft Verdi mit einem Streik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der grössten deutschen Airline für einen ganzen Tag nahezu zum Stillstand gebracht. Der Streik bei Eurowings ist deshalb auch ein weiteres Signal für die gereizte Stimmung bei vielen Mitarbeitern des Traditionsunternehmens.

Wenn man immer am Limit schafft, ist das problematisch. So etwas hält man nur eine begrenzte Zeit aus.
Autor: Gewerkschaftssprecher

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte die Eurowings-Piloten zum Streik aufgerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag gescheitert waren. Der Gewerkschaft geht es im Konflikt um bessere Arbeitsbedingungen.

Eine zentrale Forderung ist die Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, beispielsweise durch eine Verringerung der maximalen Flugdienstzeiten. «Auch nach Streikbeginn haben wir noch keine Signale für Bewegung bei Eurowings bekommen», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. «Wenn man immer am Limit schafft, ist das problematisch. So etwas hält man nur eine begrenzte Zeit aus.»

Arbeitgeber kritisiert den Streik

Eurowings bezeichnet den Streik als unverhältnismässig und unverantwortlich. Personalchef Kai Duve nannte die Forderungen «in Zeiten, in denen sich Millionen Menschen vor einem kalten Winter und der nächsten Heizkosten-Rechnung fürchten», masslos und gefährlich für die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und die Arbeitsplätze.

Eurowings betonte, das Unternehmen treffe derzeit alle Vorbereitungen, um direkt nach Streikende zu einem normalen Flugbetrieb zurückzukehren.

SRF 4 News, 6.10.2022, 00:30 Uhr ; 

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