Mit dem Anstieg von Denguefieber kämpfen neben Brasilien bereits zahlreiche andere tropische und subtropische Länder. So hat das von Mücken übertragene Virus in Thailand im laufenden Jahr bereits zu rund 20'000 Krankheitsmeldungen geführt, doppelt so vielen wie in der entsprechenden Vorjahresperiode. Die Krankheit kann schweres Fieber auslösen und schlimmstenfalls tödlich enden.
Unter den tropischen Ansteckungskrankheiten sei Denguefieber in Thailand am meisten verbreitet und ein grosses Problem, erklärt Nawapong Patpan, Abteilungsleiter für Infektionskontrolle am Ratchaphipat-Spital in der Hauptstadt Bangkok: «Bei Dengue-Ausbrüchen belegen diese Patientinnen und Patienten bei uns jedes fünfte Bett in der Inneren Medizin.» An Betten fehle es ohnehin, was sich auch negativ auf andere Patientinnen und Patienten auswirke.
Ein neuer Impfstoff wirkt gut, ist aber teuer
Einen Impfstoff gegen Dengue gebe es zwar schon seit einigen Jahren, doch er sei nicht besonders effektiv, sagt Nawapong. Grosse Hoffnung wecke dagegen die seit letztem Jahr zugelassene «Qdenga»-Impfung aus Japan, die zu rund 80 Prozent gegen eine Ansteckung und bis zu 90 Prozent vor einer Hospitalisierung schütze. Sie sei somit ein wichtiger Schlüssel zu Senkung der Hospitalisierungszahlen.
Doch die Impfung ist für thailändische Verhältnisse teuer: Umgerechnet rund 80 Franken kostet sie im Ratchaphipat-Spital. «Viele Menschen hier können oder wollen sich das nicht leisten», so der Arzt.
Mit Pestiziden und Freiwilligen gegen die Brutplätze
Stehendes Wasser ist der ideale Brutplatz für die Stechmücke, denn dort legt sie die Eier ab. Am Stadtrand von Bangkok setzen die Behörden vor allem auf Pestizide, um die gefährlichen Krankheitsherde rechtzeitig auszumerzen. Männer in blauen Overalls, Gasmasken und Schutzbrillen sind mit sogenannten Thermalnebelgeräten unterwegs. Sie versprühen die Pestizide grosszügig entlang von Hausmauern und in Strassenschächte. Auch Teiche und Tümpel werden eingenebelt.
Mit geeinten Kräften gegen die Stechmücken in Bangkok
Aber auch freiwillige Helferinnen und Helfer sind in der kleinen Gemeinde am Stadtrand unterwegs. Einmal pro Woche gehen sie in den engen Gassen von Haus zu Haus, um die Bevölkerung über die Gefahren stehenden Wassers in Behältern aller Art aufzuklären und ihnen zu sagen, dass auch das Wasser auf dem kleinen Altar beim Hauseingang wöchentlich gewechselt werden müsse.