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«Hakuto-R» zerschellt? Erste private Mondlandung ist wohl gescheitert

  • Die Mission der japanischen «Hakuto-R» dürfte misslungen sein.
  • Mit der Maschine, die auf dem Mond hätte landen sollen, ist seit dem Landezeitpunkt keine Kommunikation möglich.
  • Vieles deutet darauf hin, dass «Hakuto-R» zerschellt ist.
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Archiv: Japanisches Unternehmen versucht die erste private Mondland
Aus Gesichter & Geschichten vom 25.04.2023.
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Das japanische Unternehmen ispace hat in der Nacht zum Mittwoch weiterhin keinen Kontakt zu seiner Mondsonde «Hakuto-R» aufbauen können. Firmenchef Takeshi Hakamada deutete an, dass der Traum von der ersten Mondlandung einer privaten Mission womöglich gescheitert ist.

Es müsse davon ausgegangen werden, dass «wir die Landung auf der Mondoberfläche nicht abschliessen konnten», zitierten ihn japanische Medien. Die Spezialisten im Flugkontrollzentrum arbeiteten daran, «den derzeitigen Status des Landers» festzustellen, teilte ispace über Twitter mit.

Kurz vor Abschluss der Landephase hatte laut Hakamada noch Kontakt zu dem unbemannten Raumflugkörper bestanden. Danach sei die Kommunikation abgerissen. Bis zum frühen Mittwochmorgen (MESZ) gab es keine weiteren Informationen.

Ein Modellnachbau von «Hakuto-R».
Legende: Ein Modellnachbau von «Hakuto-R». REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Damit blieb unklar, ob «Hakuto-R» weitgehend intakt aufsetzte oder schwere Schäden erlitt. Sollte es ein Unglück gegeben haben, bliebe es weiterhin dabei, dass nur staatliche Missionen eine erfolgreiche Mondlandung gemeistert haben. Bislang haben nur die USA, die Sowjetunion und China erfolgreich Raumfahrzeuge auf dem Mond gelandet und betrieben.

Viele Versuche – bislang gescheitert

Seit Jahren wollen auch private Unternehmen auf dem Mond landen und andere Raumfahrtprojekte stemmen. Noch in diesem Jahr soll es weitere Missionen von Privatunternehmen zum Mond geben. Bislang waren allerdings diese privaten Mondmissionen gescheitert.

Schon im Dezember war der kommerzielle Mondlander aus Japan mit einer Rakete in Richtung Mond gestartet. Der 2.3 Meter hohe und mit ausgefahrenen Landebeinen 2.6 Meter breite Lander hatte einen kleinen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate und einen noch kleineren Zweiradroboter an Bord.

Er war von der staatlichen japanischen Raumfahrtagentur Jaxa und dem japanischen Spielzeughersteller Tomy entwickelt worden. Ein Ziel der Firma ist der kommerzielle Transport von Gütern zur Oberfläche des Mondes. Die Landung scheiterte allerdings und musste abgebrochen werden.

Misslungene Mondlandemissionen

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Seit den späten 50er-Jahren haben verschiedene Länder versucht, auf dem Mond zu landen, in den meisten Fällen mit unbemannten Raumfahrzeugen. Viele der Versuche sind gescheitert, sei es bei der Landung selbst oder bereits beim Start oder beim Flug zum Mond. Vor allem die USA und Russland haben bis in die späten 70er-Jahre zahllose Versuche gestartet. In neuerer Zeit sind auch Länder wie China, Japan, Israel und Indien mit Mondmissionen beschäftigt.

In den frühen 1950er-Jahren versuchte das staatliche Raumfahrtunternehmen der Sowjetunion, Sonden mit einem harten Aufschlag auf der Mondoberfläche zu «landen». Vier Versuche im Rahmen der Luna-Missionen scheiterten bereits beim, oder kurz nach dem Start wegen Fehlfunktionen der Luna-Trägerraketen. Im September 1959 gelang der Sowjetunion indes der erste harte Aufschlag auf dem Mond in der Geschichte der Raumfahrt.

Auch die USA hatten eine ganze Reihe von Rückschlägen hinzunehmen, allerdings wagten sie die Mondlandung erst ab den 60er-Jahren mit ihren «Ranger»-Missionen. Insgesamt scheiterten drei Missionen für einen harten Aufschlag, der erste gelang den USA schliesslich 1964. Im gleichen Zeitraum scheiterten zwölf sowjetische Versuche eines weichen Aufschlags im Rahmen der Luna- und der Sputnik-Missionen. Mit Luna 9 gelang der Sowjetunion im Januar 1966 allerdings auch die erste weiche Landung in der Geschichte der Raumfahrt. Den USA gelang das im selben Jahr. Zuvor hatten aber auch sie an weichen Landungen zu beissen – sie scheiterten insgesamt mit zwei Surveyer-Missionen.

In den späten 60er- und 70er-Jahren folgten viele weitere Lande-Versuche, wobei der Fokus in den 70er-Jahren auf der Rückkehr der Sonde zur Erde lag. Insgesamt scheiterten neun sowjetische Versuche. Die USA starteten in der gleichen Zeit weit weniger Missionen und konnten so die bislang sechs einzigen bemannten Mondlandungen für sich in Anspruch nehmen (Apollo 11 bis Apollo 17).

SRF News, 26.04.2023, 01:00 Uhr;

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