Worum geht es? Als erster nordkoreanischer Führer seit dem Ende des Koreakriegs vor 65 Jahren hat Kim Jong-un die Grenze nach Südkorea überquert. Der Machthaber wurde an der Demarkationslinie im Grenzdorf Panmunjom von Südkoreas Präsident Moon Jae-in zu einem ersten Gipfeltreffen empfangen.
Was wurde vereinbart? Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat seinen Willen zu einem kompletten Abbau seines Atomprogramms bekräftigt. Das geht aus der gemeinsamen Erklärung Kims mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in hervor.
Vom 1. Mai an sollen alle feindseligen Handlungen , einschliesslich der Lautsprecherdurchsagen an der Grenze und der Verbreitung von Flugblättern in der Demilitarisierten Zone (DMZ) eingestellt werden. «Die DMZ wird in Zukunft praktisch zu einer Friedenszone werden.» Eine «Nicht-Angriffsvereinbarung» sorge dafür, dass alle feindlichen Aktivitäten «zu Land, zu Wasser und in der Luft» eingestellt würden.
Süd- und Nordkorea wollten aktiv zusammenarbeiten, um ein dauerhaftes Friedenssystem aufzubauen, heisst es in der Erklärung weiter. Die Einrichtung eines Friedenssystems sei eine historische Aufgabe, die nicht mehr aufgeschoben werden könne. «Wir erklären, dass kein Krieg mehr auf der koreanischen Halbinsel ausbrechen wird.»
Wie ist das Treffen historisch zu werten? «Eine Ankündigung in diesem Umfang hat es noch nicht gegeben», stellt SRF-Nordostasien-Korrespondent Martin Aldrovandi fest. Es bestehe deshalb eine grosse Chance, dass sich diesmal etwas ändere und zumindest ein Teil der Versprechungen eingehalten werde. In der Vergangenheit habe es allerdings wiederholt Hoffnungen und Versprechungen vor allem des Nordens gegeben, die sich dann nicht erfüllt hätten.
Wie geht es weiter? Bereits im Mai soll ein Treffen der Militärführungen stattfinden. Auf ziviler Ebene werden wieder Familienzusammenführungen geplant. An Sportereignissen wie den Asien-Spielen 2018 wollen die Mannschaften gemeinsam teilnehmen.
Wie sind die Reaktionen auf das Treffen? In einer ersten Reaktion auf das Zusammenkommen äusserte das US-Präsidialamt in einer Mitteilung die Hoffnung, dass das Treffen Fortschritte in Richtung Frieden und Wohlstand für die gesamte Halbinsel erzielen werde. Die Ergebnisse des Gipfels werden auch Grundlage für das Ende Mai oder Anfang Juni geplante Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump sein.
Die Schweiz begrüsst die Annäherung zwischen Nord- und Südkorea. Sie ermutigt die Verhandlungsparteien, die kommenden Gespräche mit dem konstruktiven Geist von Panmunjom fortzusetzen. Die Problematik der Atomwaffen wie auch die Sicherheitsprobleme auf der koreanischen Halbinsel könnten nur im Rahmen eines diplomatischen Verfahrens gelöst werden, so das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten.