- Kuba hat ein Gesetz angenommen, wonach homosexuelle Paare heiraten dürfen.
- Rund zwei Drittel der Bevölkerung hat nach vorläufigen Zahlen für den neuen Gesetzesentwurf gestimmt.
- Das Gesetzespaket ermöglicht gleichgeschlechtlichen Paaren zudem die Adoption.
Die neuen Regelungen beinhalten ausserdem die Leihmutterschaft für nichtbiologische Eltern und Massnahmen zum Schutz der Rechte von Kindern sowie Seniorinnen und Senioren.
Die kubanische Regierung erringt somit einen Sieg. Sie hatte in den Staatsmedien, mit Kundgebungen und auf Plakate für ein Ja geworben. Im Fernsehen war zuletzt in einer Ecke dauerhaft der Spruch «#DeineStimmeZählt» eingeblendet gewesen. Die Moderatoren betonten immer wieder, das Referendum sei historisch.
In Kuba haben die Bürger nur selten eine solche Gelegenheit zur Mitbestimmung. Das Parlament wird zwar gewählt, zugelassen ist aber nur die Kommunistische Partei. Zuletzt war allerdings auch über die aktuelle Verfassung, die 2019 in Kraft trat, per Referendum entschieden worden.
Kirche leistete Widerstand
Kubas katholische Kirche hatte sich gegen die neuen Rechte für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Im karibischen Inselstaat sind konservative Vorstellungen der Geschlechterrollen stark vertreten. In den 1960er-Jahren wurden Homosexuelle in Kuba zur «Umerziehung» in Straflager gesteckt.
Die heutige Regierung vertritt jedoch – besonders in Person von Mariela Castro, der Tochter des Ex-Präsidenten Raúl Castro und Chefin des Zentrums für sexuelle Erziehung – in Fragen der Rechte von LGBTQ-Menschen eine fortschrittliche Haltung.