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Humanitäre Lage So unterstützt die Schweiz die humanitäre Hilfe im Nahen Osten

Die Bevölkerung im Gazastreifen ist auf die Unterstützung von Hilfswerken angewiesen. Auch die Schweiz leistet Hilfe.

Darum geht es: Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut WHO dramatisch. Heftige Kämpfe ereignen sich aktuell im Norden des Gazastreifens, auch in der Umgebung des Al-Schifa-Spitals oder des Al-Rantissi-Naser-Spitals. Patientinnen und Patienten, Neugeborene und medizinisches Personal sitzen dort ohne Strom und mit schwindenden Vorräten fest. Die Welt versucht, unter schweren Bedingungen humanitäre Hilfe zu leisten. So auch die Schweiz.

So leisten Schweizer Organisationen Unterstützung: Die Glückskette sammelt Spenden für das Krisengebiet. Auch mehrere Partnerorganisationen der Glückskette sind derzeit im Gazastreifen tätig. Dazu gehören die Caritas, der Christliche Friedensdienst (Cfd), HEKS oder Save the Children. Mit den Spendengeldern werden Projekte dieser Partnerorganisationen unterstützt. So konnten beispielsweise Lastwagen von Save the Children Lieferungen mit 45'000 Wasserflaschen nach Gaza bringen.

Der Christliche Friedensdienst (Cfd) und das Hilfswerk HEKS unterstützen vertriebene Familien auch durch Barauszahlungen von einmaligen Standbeträgen, um die dringendsten Bedürfnisse zu decken. Vorräte an Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Erste-Hilfe-Kits werden durch die Partnerorganisationen in Ägypten vorbereitet und so schnell wie möglich an Betroffene verteilt. Die humanitären Bedürfnisse konzentrierten sich zwar aktuell auf Gaza, sagt ein Mediensprecher der Glückskette gegenüber SRF. Dennoch seien die Schweizer Partnerorganisationen der Glückskette aber bereit, bei Bedarf auch in anderen Ländern Hilfe zu leisten. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) ist aktuell nicht vor Ort im Gazastreifen.

Darum ist das SRK im Gazastreifen nicht aktiv

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Die Liefer- und Unterstützmöglichkeiten in den Gazastreifen seien limitiert, sagte SRK-Präsident Thomas Zeltner gegenüber SRF. Deswegen sei das SRK aktuell nicht vor Ort. Die Schweizer Teilorganisation sei aber in einem engen Austausch mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der Internationalen Föderation der Roten Kreuz- und Rothalbmondbewegung (IFRC). Das SRK stehe dem IKRK und der Föderation zur Verfügung, sobald diese die Hilfe vom SRK fordern würden. Das SRK würde in diesem Fall logistische Unterstützung für Transporte leisten. Aktuell sei aber eine ganze weitere Serie von Rotkreuz-Gesellschaften vor Ort.

Hilfe vom Bund: Der Bundesrat verkündete, dass weitere 90 Millionen Franken für humanitäre Hilfe im Nahen Osten bereitgestellt werden sollen. Mit den Geldern will er in Israel, den Palästinensergebieten und in Nachbarländern vor allem die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung sowie die UNO unterstützen. Das UNO-Nothilfebüro (OCHA) erhält mit 25 Millionen den grössten Betrag der Gelder. Der Rest fliesst an mehrere internationale Organisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das Welternährungsprogramm, die Unicef oder Gesundheitsorganisationen wie die WHO oder Terre des Hommes.

Personen verteilen Hilfsgüter an Menschen in Gaza.
Legende: Durchschnittlich kommen täglich 47 Lastwagen mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Laut IKRK ist dies viel zu wenig. Keystone/ HAITHAM IMAD

Das sind die Schwierigkeiten der humanitären Hilfe: Der Zugang der Hilfsorganisationen in den Gazastreifen sei aktuell begrenzt, sagt Martin Schüepp vom IKRK gegenüber SRF. Palästinensische Gebiete seien sozusagen abgeriegelt, was dazu führt, dass nur wenige Hilfslieferungen pro Tag in den Gazastreifen könnten. Zudem dürfe die Sicherheit der Helferinnen und Helfer von den Hilfsorganisationen vor Ort nicht gefährdet werden. Gleichzeitig sei aber die humanitäre Situation im Gazastreifen dermassen dramatisch, dass Hilfslieferungen nicht ausreichen, um die Bevölkerung zu versorgen.

Warnung des UNO-Nothilfebüros (OCHA)

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Gemäss der Hilfsorganisation Palästinensischer Roter Halbmond kommen derzeit im Durchschnitt täglich 47 Lastwagen mit Hilfslieferungen von internationalen Hilfswerken an. Seit der Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah am 21. Oktober seien insgesamt 1135 LKWs angekommen. Das OCHA warnte aber, dass die Güter wegen Treibstoffmangels nicht mehr entladen und verteilt werden könnten, weil Gabelstapler und Transporter stillstehen. Die internationalen Organisationen leisten so gut es geht Unterstützung im Gazastreifen.

So kann die Hilfe trotz Schwierigkeiten sichergestellt werden: Die Glückskette will den Zugang zu humanitärer Hilfe sicherstellen und kontrolliert dazu regelmässig den Einsatz der Spenden. Die Organisation überprüfe stets, dass keine Gelder oder Hilfsgüter, die mit Spendengeldern gekauft werden, an Organisationen der Konfliktparteien weitergegeben werden, sagte der Mediensprecher gegenüber SRF. «Die Glückskette kontrolliert, dass ihre Hilfe die Menschen erreicht, die sie am dringendsten benötigen.» 

IKRK: Hilfen in Gaza sind «nur Tropfen auf heissen Stein»

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Das IKRK forderte mehr Hilfe für die Menschen im Gazastreifen. Die bisher eingetroffenen Lieferungen seien nur «ein Tropfen auf dem heissen Stein», sagte Imene Trabelsi, Regionalsprecherin des IKRK im Nahen und Mittleren Osten, der Deutschen Presse-Agentur. Die humanitäre Lage für die Bevölkerung verschlechtere sich von Tag zu Tag. Für die Hunderttausenden geflohenen Familien sei die Situation besonders schlimm, da die Notunterkünfte überfüllt seien. «Viele sind gezwungen, auf offenen Flächen auf der Strasse zu schlafen», sagte Trabelsi. Ihnen fehlten Dinge des Grundbedarfs wie Decken oder Babynahrung.

Die Glückskette sammelt

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Legende:

Der Krieg im Nahen Osten hat bereits Tausende von Menschenleben gekostet, grösstenteils Zivilpersonen. Die Glückskette ruft zur Solidarität auf, um der Zivilbevölkerung zu helfen. Sie unterstützt ihre Schweizer Partnerorganisationen vor Ort – sie hilft dort, wo die humanitären Bedürfnisse am grössten sind.

Spenden für die Sammlung «Humanitäre Krise im Nahen Osten» können auf www.glueckskette.ch getätigt werden.

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Tagesgespräch, 14.11.2023, 13 Uhr ; 

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