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Indonesiens Zukunft Joko Widodos Pläne für die zweite Amtszeit

Laut Progonosen hat der amtierende Präsident die Wahlen gewonnen. Er will die Wirtschaft weiter stärken und setzt auf Bildung.

Vor einer Woche stand Präsident Joko Widodo, oder Jokowi wie der Präsident auch genannt wird, vor einer Gruppe von Startup-Gründern und überreichte ihnen eine Auszeichnung. Eines dieser Startups heisst Halosis. Der 39-jährige Indonesier Adi Kurniadi hat das Technologie-Startup mitbegründet. «Was Jokowi von seinen Vorgängern unterscheidet, ist, dass er voraus denkt. Er war selbst ein Unternehmer, deshalb versteht und unterstützt er uns», sagt er.

Halosis hilft Kleinstunternehmerinnen, mit Technologielösungen ihre Produkte über die sozialen Medien zu verkaufen. Startup Gründer Kurniadi selbst hat in den USA studiert und kam in Joko Widodos erster Amtszeit nach Indonesien zurück, auch wegen dessen Wirtschaftspolitik. «Jokowi hat gute Arbeit geleistet. Als Kleinunternehmer kann ich keine Strassen und Häfen bauen oder Internetleitungen legen, er aber hat das getan und das macht es einfacher, hier ein Unternehmen aufzubauen.»

Investoren brauchen mehr als gute Infrastruktur

Um ausländische Investoren anzuziehen, reiche eine gute Infrastruktur jedoch nicht, sagt Wolfgang Schanzenbach, der Leiter des Swiss Business Hub in Indonesien. Auch wenn er eine zweite Amtszeit von Widodo als gutes Zeichen für die Wirtschaft sieht, sagt er: «Nach wie vor ist die Bürokratie sehr mühsam, im Sinne von Gesetzgebung, die Regeln ändern viel zu schnell.»

Es brauche strukturelle Reformen, damit sich die Wirtschaft schneller entwickeln könne. «Da ist das Bildungssystem extrem wichtig. Die Millionen von jungen Talenten müssen aber auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse ausgebildet und fit gemacht werden.»

Qualität der Bildung verbessern

Genau darauf will Joko Widodo in seinen nächsten fünf Jahren den Fokus legen. Er hat angekündigt, den Bildungssektor für private Investoren zu öffnen, in der Hoffnung damit auch die Qualität der Bildung zu verbessern. Ob er allerdings für strukturelle Reformen genügend politischen Rückhalt haben wird, wird sich erst noch zeigen.

In Indonesien, wo sich die politische und militärische Elite oft auch wirtschaftlich bedient, haben nicht alle seiner Regierungspartner Interesse an solchen Reformen.

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