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International Amanda Knox erneut schuldig gesprochen

Knapp zwölf Stunden haben die Richter in Florenz über den Mordfall Meredith Kercher beraten, dann fällt das Urteil: Amanda Knox und Raffaele Sollecito werden erneut schuldig gesprochen. Es ist das vierte Urteil für die beiden – vermutlich aber nicht das letzte.

Die US-Amerikanerin Amanda Knox und ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito sind in dem neuen Prozess um den Mord an der Britin Meredith Kercher zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

Das Berufungsgericht in Florenz sprach Knox und den Italiener Sollecito in zweiter Instanz schuldig. Die 26-jährige Knox soll für die Tat im November 2007 in Perugia 28 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, der 29-jährige Sollecito für 25 Jahre.

Die Richter blieben damit knapp unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Beide Angeklagte waren bei der Urteilsverkündung nicht im Gerichtssaal.

Sollte eine der beiden Seiten Berufung einlegen, muss das höchste italienische Gericht in Rom ein weiteres Mal in dem Fall entscheiden. Sollecito wurde mit einem Ausreiseverbot belegt. Knox hingegen lebt wieder in ihrer Heimat USA und müsste zunächst an Italien ausgeliefert werden.

Berufungen angekündigt

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Die Anwälte von Knox kündigten bereits Einspruch gegen das Urteil an. «Wir werden weiterhin im Interesse Amandas kämpfen. Es tut uns wegen ihr sehr leid. Die langen Beratungen vor dem Urteil bezeugen, dass in diesem Fall vieles nicht klar ist», so der Rechtsanwalt Luciano Ghirga.

Auch Sollecitos Anwältin kündigte eine Berufung an. «Das ist lediglich eine Etappe, dieses Urteil wird nicht halten», kommentierte sie.

Die Angeklagten hatten die Tat stets bestritten. Sie mussten sich seit September zum dritten Mal für den Mord vor Gericht verantworten. Die 21 Jahre alte Austauschstudentin Kercher war 2007 halbnackt und mit zahlreichen Messerstichen in ihrem WG-Zimmer gefunden worden.

Kerchers Geschwister Stephanie und Lyle waren bei der Verlesung des Urteils im Gericht. «Ich denke, dass es an diesem Punkt sehr schwierig ist, zu verzeihen, weil wir nicht wissen, was wirklich passiert ist», sagte Stephanie dem Fernsehsender SkyTG24.

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