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International Ex-Freund von Amanda Knox auf der Flucht geschnappt?

Die Polizei griff den wegen Mordes verurteilten Italiener Raffaele Sollecito unweit der Grenze zu Slowenien und Österreich auf. Ihm wurde wegen Fluchtgefahr der Pass entzogen. Knox äusserte sich unterdessen «erschrocken und traurig» über den neuerlichen Schuldspruch.

Amanda Knox und ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito
Legende: Amanda Knox' Ex-Freund Raffaele Sollecito wurde gestern zu 25 Jahren Haft verurteilt. Keystone/archiv

Der zusammen mit Amanda Knox erneut wegen Mordes verurteilte Italiener Raffaele Sollecito ist in der Nacht unweit der Grenze zu Slowenien und Österreich aufgegriffen worden. Sein Pass wurde eingezogen.

Die Polizei informierte den Ex-Freund der US-Amerikanerin Knox über das vom Gericht in Florenz wegen Fluchtgefahr verhängte Ausreiseverbot, wie italienische Medien heute berichteten. Sollecito sei in eine Polizeikaserne in Udine gebracht, aber nicht verhaftet worden, weil das Urteil gegen ihn nicht rechtskräftig sei.

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Unklar ist, ob der Italiener wirklich ausser Landes reisen wollte. Sollecito, der bei der Urteilsverkündung in Florenz nicht anwesend war, hatte am Donnerstagnachmittag bereits die nordostitalienische Provinz Friaul erreicht. Offenbar war er mit einem Auto unterwegs.

Anwälte wollen erneut in Berufung gehen

Sollecito war am Donnerstag in einem Berufungsverfahren wegen Mordes an der Britin Meredith Kercher zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, Knox zu 28 Jahren und 6 Monaten.

Die Anwälte der beiden Verurteilten hatten umgehend angekündigt, erneut in die Berufung gehen zu wollen. Damit müsste sich dann das Kassationsgericht in Rom wieder mit dem spektakulären Fall befassen. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil könnte ein halbes Jahr vergehen.

Knox will weiter kämpfen

Amanda Knox hatte bereits kurz vor der Urteilsverkündung angekündigt, niemals mehr nach Italien zurückkehren zu wollen. «Sie werden mich fangen und mich tretend und schreiend in ein Gefängnis zurückzerren müssen, in dem zu sein ich nicht verdient hätte», sagte die 26 Jahre alte Knox der Londoner Zeitung «The Guardian». «Ich werde für meine Unschuld kämpfen», bekräftigte Amanda Knox.

«Ich bin erschrocken und traurig über dieses ungerechte Urteil», erklärte Knox dann nach dem Richterspruch von Florenz. «Das ist aus dem Ruder gelaufen», heisst es in der Stellungnahme, die die Knox vertretende PR-Firma in Seattle veröffentlichte. Die Justiz sei durch eine «übereifrige und unnachgiebige Staatsanwaltschaft» pervertiert worden, Vorurteile hätten die Ermittlungen geprägt.

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