Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius hat erstmals eine Einbeziehung der syrischen Regierungstruppen in den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ins Gespräch gebracht. Bei der Bekämpfung der Extremisten gebe es «zwei Massnahmen: Bombardierungen und Truppen am Boden», sagte Fabius im Radiosender RTL.
(...) und warum nicht auch von Regierungstruppen?
Die Bodentruppen könnten nicht von Frankreich gestellt werden, aber von Einheiten der oppositionellen Freien Syrischen Armee, von sunnitischen arabischen Truppen, «und warum nicht auch von Regierungstruppen», sagte Fabius.
Zukunftsplanung ohne Assad
Er führte die Äusserungen allerdings nicht näher aus. «Wir wollen ein freies, geeintes Syrien», fügte er hinzu. «Assad kann nicht die Zukunft seines Volkes sein.»
Diplomaten sagten, Fabius habe bereits in der Vergangenheit angedeutet, dass syrische Regierungstruppen in den Anti-IS-Kampf eingebunden werden können, nachdem eine Regierung der nationalen Einheit gebildet worden sei.
Assad-Gegner kritisieren Frankreich
Die von Frankreich angedachte Kooperation mit Streitkräften der syrischen Regierung stösst bei den Gegnern des Regimes auf scharfe Ablehnung.
«Dieser Schritt wird nur den Interessen des grössten Terroristen Baschar Al-Assad dienen», sagte Ahmed Ramadan, Führungsmitglied des in Istanbul ansässigen Oppositionsbündnisses Nationale Syrische Koalition.
Eine von den USA angeführte internationale Militärkoalition fliegt in Syrien seit mehr als einem Jahr Luftangriffe gegen den IS, an denen auch Frankreich beteiligt ist. Eine Zusammenarbeit mit Assad wurde von den westlichen Staaten bislang ausgeschlossen.