Wenige Stunden nach der Verabschiedung des Gesetzes für mehr Rechte der Homosexuellen ist es in Paris zu gewalttätigen Protesten gekommen. Mindestens zwölf Personen wurden festgenommen. Gegner der Regelung bewarfen die Sicherheitskräfte mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Polizei habe Tränengas eingesetzt.
Den Berichten zufolge hatten am Abend zunächst etwa 3500 Menschen friedlich gegen die Neuregelung protestiert. Kurz vor 22.00 Uhr hätten die Veranstalter die Kundgebungsteilnehmer aufgefordert, nach Hause zu gehen. Einige Hundert seien aber geblieben und hätten die Sicherheitskräfte mit Wurfgeschossen attackiert. Erst nach 1.00 Uhr am frühen Mittwochmorgen habe sich die Lage beruhigt.
Gegner geben nicht auf
Frankreich hat als 14. Land weltweit die Homo-Ehe eingeführt. Die französische Nationalversammlung votierte in einer abschliessenden Abstimmung mit deutlicher Mehrheit für die Homo-Ehe und ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Für das umstrittene Vorhaben stimmten 331 Abgeordnete, 225 Parlamentarier stimmten dagegen.
Der Streit um die Homo-Ehe hatte die französische Gesellschaft in den vergangenen Monaten gespalten. Die konservative Oppositionspartei UMP will vor dem Verfassungsrat das Gesetz anfechten, mit dem der sozialistische Staatschef François Hollande eines seiner zentralen Wahlversprechen umsetzt.