Zum Inhalt springen

International Ban Ki Moon: Atomtest Nordkoreas «zutiefst besorgniserregend»

UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat die mutmassliche Zündung einer Wasserstoffbombe in Nordkorea scharf verurteilt. Das Land verstosse damit einmal mehr gegen zahlreiche Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates. Dieser will nun eine neue Resolution ausarbeiten.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die mutmassliche Zündung einer Wasserstoffbombe in Nordkorea mit klaren Worten verurteilt. Der Atombombentest sei «zutiefst besorgniserregend» und verstosse gegen zahlreiche UNO-Resolutionen, sagte Ban kurz vor einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York.

Mehr zum Thema

Der Test gefährde die Sicherheit in der Region und untergrabe weltweite Bemühungen zur Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen. «Ich verurteile ihn eindeutig», sagte der UNO-Generalsekretär. Das Regime in Pjöngjang forderte er auf, seine nuklearen Aktivitäten zu beenden und Verpflichtungen zur nuklearen Abrüstung nachzukommen.

Auch die Schweiz verurteilt den angeblichen nordkoreanischen Test einer Wasserstoffbombe klar. Dies sei dem nordkoreanischen Botschafter in Bern «in aller Deutlichkeit» dargelegt worden, teilte das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.

Sicherheitsrat prüft «weitere Schritte»

Der UNO-Sicherheitsrat erwägt nach der mutmasslichen Zündung einer Wasserstoffbombe in Nordkorea «weitere bedeutende Massnahmen» gegen das international isolierte Land. Ob auch Sanktionen in Betracht kämen, sagte Elbio Rosselli, Vorsitzender des mächtigsten UNO-Gremiums, nach einer Dringlichkeitssitzung am Mittwoch nicht. Allerdings werde der Sicherheitsrat umgehend mit der Arbeit an einer neuen Resolution beginnen.

Auch China ist äusserst wütend auf seinen Nachbarn Nordkorea und verurteile den Test aufs Schärfste, berichtet SRF-Asien-Korrespondent Pascal Nufer. «China hat nichts davon gewusst und hat auch keine Vorwarnung erhalten. Das zeigt, dass das Verhältnis der beiden Nachbarstaten nicht mehr so gut ist wie es auch schon war.»

Die Frage bleibe, ob China da noch etwas ausrichten könne und noch einen Einfluss auf Nordkorea habe, sagt Nufer. «Denn Kim Jong Un will offensichtlich um jeden Preis zur Nuklearmacht aufsteigen.»

Zweifel über die Bombenstärke

Nach Erdbebenmessungen haben Atomexperten den Atombombentest bestätigt. Sie bezweifelten aber angesichts der begrenzten Sprengkraft, dass tatsächlich eine Wasserstoffbombe detonierte. Eine Wasserstoffbombe ist um ein Vielfaches stärker als eine herkömmliche Atombombe.

Auch die USA bezweifeln den Test einer Wasserstoffbombe. Eine erste Analyse der US-Regierung komme zu anderen Erkenntnissen, sagte der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Josh Earnest. Man sehe keinen Grund, von einer veränderten Bewaffnung Nordkoreas auszugehen.

Meistgelesene Artikel