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International Blatter vor dem TAS: «Wir sind keine Lügner»

Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter kämpft vor dem Internationalen Sportgerichtshof (TAS) um seinen Ruf. Es geht um die umstrittene Millionenzahlung der Fifa an den damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini. Auch der Franzose erschien in Lausanne – allerdings weniger zuversichtlich als Blatter.

In einer letzten Verhandlung will der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter seinen Namen reinwaschen. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich die Richter überzeugen kann», sagte der 80-Jährige vor seiner Anhörung beim Internationalen Sportgerichtshof TAS in Lausanne. Auf den Weltfussball wird das Urteil kaum Auswirkungen haben.

Senkt der TAS die Strafe?

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Blatter war 2015 zusammen mit Uefa-Präsident Michel Platini (61) von der Fifa-Ethikkommission wegen der Zahlung in Höhe von 1,8 Millionen Euro von der Fifa an Platini für acht Jahre gesperrt worden. Die Berufungskommission des Weltverbandes senkte die Strafe auf sechs Jahre. Der TAS entschied im Fall Platini, dass nur vier Jahre angemessen seien.

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«Ich werde das Urteil akzeptieren. Ich hoffe, dass es positiv für mich sein wird – aber wir sind Fussballer: Wir lernen das Gewinnen, aber auch das Verlieren», sagte Blatter bei seiner Ankunft am TAS-Gebäude in Lausanne. Wann das Urteil gefällt wird, ist offen.

Ex-Uefa-Präsident Michel Platini ist ebenfalls vor dem TAS persönlich erschienen. Er würde sich nicht darüber wundern, wenn das Urteil nicht schon längst gefallen sei, erklärte der 61-Jährige in Lausanne.

Blatter glaubt an seine Chance

«Wir sind keine Lügner», sagte der einst mächtigste Sportfunktionär, der wie Platini auf die Rechtmässigkeit der Zahlung pocht. Beide sprechen von einem mündlichen Vertrag, die Ethik- und Fifa-Richter glaubten ihnen aber nicht. «Die Chancen stehen gut, dass dieses Gericht (der TAS, Anm. d. Red.) den mündlichen Vertrag anerkennt. Und wenn es einen Vertrag gab, was bleibt dann? Die Fifa und die Ethikkommission haben Korruption und Bestechung ja bereits ausgeschlossen.»

Blatter wurde im Februar an der Spitze des Weltverbands von Gianni Infantino (46) abgelöst – dem ehemaligen Fifa-Präsidenten geht es nach eigenen Angaben «nur» noch um seinen Ruf.

Der «Schiedsrichter» entscheidet

«Es handelt sich um einen Schiedsrichter wie auf dem Spielfeld. Wir werden sehen, der Schiedsrichter muss entscheiden», sagte Blatter der Nachrichtenagentur AFP. Der Skandal hatte ihn auch gesundheitlich mitgenommen. Mitte Juni überstand er eine Krebs-Operation an der linken Ohrmuschel. Im ZDF-Gespräch äusserte er: «Ich bin schon etwas gezeichnet, weil das, was mir passiert ist, diese Attacke auf die Fifa, das hat mich erschüttert und ich leide noch heute unter diesem Schlag.»

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