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International Brexit hin oder her: Ein Lächeln für gemeinsame Interessen

Die erste Auslandsreise hat die neue britische Premierministerin Theresa May nach Berlin geführt. Die Wahl dieser Destination kommt nicht von ungefähr: Der gegenseitige wirtschaftliche Handel ist für beide Länder von grosser Bedeutung. Diesem stehen zähe Brexit-Verhandlungen gegenüber.

Die neue britische Regierungschefin Theresa May will trotz des EU-Ausstiegs der Briten enge wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland erhalten. «Natürlich werden sich unser Beziehungen ändern, aber die wirtschaftlichen Beziehungen sollen weiter eng bleiben», sagte May bei ihrem Antrittsbesuch in Berlin. Es war ihre erste Auslandsreise als Premierministerin.

Merkel selbst betonte, dass der Brexit-Prozess in einer «freundschaftlichen Atmosphäre und auf der Grundlage vieler gemeinsamer Überzeugungen» ablaufen könne. Für SRF-Korrespondent Adrian Arnold verbinden die beiden Länder vor allem die gegenseitigen wirtschaftliche Interessen: «Deutschland ist zweitwichtigster Handelspartner von Grossbritannien. Grossbritannien ist drittwichtigstes Exportland von Deutschland. 2500 deutsche Unternehmen sind in Grossbritannien angesiedelt. Also: Angela Merkel wird den Briten bei diesen Brexit-Verhandlungen innerhalb der EU sicherlich nicht die Türe zuschlagen», erklärt der Deutschland-Korrespondent.

Personenfreizügigkeit als Knackpunkt

May sieht es als ihren Auftrag an, den Zuzug von EU-Bürgern in das Vereinigte Königreich zu begrenzen. Denn Zuwanderung war eines der wichtigsten Themen des Brexit-Referendums. Ob die Briten auch ohne Freizügigkeit für EU-Bürger Teil der Freihandelszone bleiben dürfen, gilt als Knackpunkt in den anstehenden Brexit-Verhandlungen.

Arnold kann sich vorstellen, dass Merkel ein leichtes Entgegenkommen in der Zuwanderungsfrage nicht ausschliesst: «Sie wird versuchen, eine pragmatische Lösung zu finden, diese anzustreben – vielleicht sogar kleine Zugeständnisse in Sachen Personenfreizügigkeit zu machen – gerade im Interesse der deutschen Wirtschaft.»

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Die Bundeskanzlerin bekräftigte zunächst, dass die Verhandlungen erst nach einem Antrag Londons beginnen können. Die EU habe Grossbritannien nicht gebeten, die Union zu verlassen. Und es sei für alle von Interesse, wenn das Vereinigte Königreich mit einer sehr gut definierten Verhandlungsposition den Austritt beantrage. «Jetzt hören wir auf Grossbritannien, was Grossbritannien möchte, und dann werden wir darauf auch die richtige Antwort geben», sagte Merkel.

«Brexit heisst Brexit»

Spekulationen, dass ein EU-Austritt doch noch verhindert werden könne, erteilte May in Berlin erneut eine Absage: «Ich habe ganz klar gesagt: Brexit heisst Brexit. Und wir wollen daraus einen Erfolg für Grossbritannien machen.» Die Europäer blieben aber dennoch «sehr wichtige Freunde». May verwies auf gemeinsame internationale Aufgaben wie den Kampf gegen die Terrororganisation IS, die Flüchtlingskrise und die Lage in der Ukraine. Das Land solle nicht auf den Brexit reduziert werden.

May löste David Cameron vergangene Woche als Regierungschefin und Vorsitzende der konservativen Tory-Partei ab. Dieser war Initiant des Brexit-Referendums und setzte sich für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU ein.

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