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International Chaos in Burundi

Die Lage im zentralafrikanischen Land bleibt chaotisch. Putschisten haben offenbar den Flughafen unter Kontrolle und lässt den Präsidenten nicht von Tansania in die Heimat zurück. Seine Anhänger wollen aber nicht aufgeben. Auf Bitte Frankreichs wurde ein Treffen des UNO-Sicherheitsrats einberufen.

Einen Tag nach der Machtübernahme durch das Militär in Burundi ist es in der Hauptstadt Bujumbura erneut zu schweren Kämpfen gekommen. Augenzeugen berichteten von Explosionen und Feuergefechten zwischen Anhängern des Putschisten Godefroid Niyombare und Getreuen von Präsident Pierre Nkurunziza.

In Burundi gibt es seit Ende April Massenproteste, weil Nkurunziza bei der Präsidentenwahl Ende Juni für eine dritte Amtszeit kandidieren wollte, obwohl die Verfassung dies nicht vorsieht. Niyombare hatte am Mittwoch im Radio erklärt, die Armee habe die Kontrolle über das Land und Präsident Nkurunziza sei abgesetzt.

Der Präsident, der sich zu dieser Zeit an einem Burundi-Krisengipfel der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) im Nachbarland Tansania aufhielt, betonte dagegen, der Putschversuch sei gescheitert. Er rief die Menschen in einer im Internet verbreiteten Mitteilung zur Ruhe auf.

Polizisten und Mann mit blutender Platzwunde. (13.05.2015)
Legende: Putschisten, Demonstranten, Regierungstreue – die Lage ist unübersichtlich. Unklar, wer letztlich die Oberhand behält. Keystone

Krisentreffen des UNO-Sicherheitsrats

Der UNO-Sicherheitsrat hat den Putschversuch in Burundi verurteilt. In einer einstimmig verabschiedeten Erklärung forderte der Rat eine rasche Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit in dem ostafrikanischen Staat sowie die Abhaltung «glaubwürdiger Wahlen».

«Gewalt jeglicher Art gegen Zivilisten wird verurteilt ebenso wie diejenigen, die auf ungesetzliche Weise die Macht ergreifen» wollten, hiess es weiter in der Resolution.

Angst in der Bevölkerung vor Vergeltung

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Beobachtern zufolge kontrollierten die Putschisten entgegen anders lautenden Medienberichten weiter den Flughafen. Unbekannte griffen zudem verschiedene private Radiostationen an. Regierungsvertreter und Mitglieder der Präsidentengarde hätten sich daraufhin in den Stationen verschanzt, erklärten Beobachter vor Ort.

Patrik Wülser, SRF-Korrespondent in Nairobi bestätigt, dass derzeit die Kämpfe vor allem um strategisch wichtige Stellungen tobten – vor allem um die mediale Vorherrschaft, also den Zugriff auf die staatlichen Radio- und Fernsehstationen. Private Rundfunkstationen seien teilweise zerstört worden.

Weitere Soldaten seien auf dem Weg nach Bujumbura, um den Militärführer Niyombare zu unterstützen, sagte ein Sprecher der Putschisten. Sie seien in Panzern unterwegs.

In der Bevölkerung herrscht Angst vor einem Scheitern des Umsturzes. «Das wäre das Ende, denn dann würden Zivilisten aus Vergeltung ermordet werden», sagte ein Demonstrant.

Hunderttausende Tote bei Konflikt seit 1993

In Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt, war vor zwölf Jahren ein blutiger Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit beendet worden. Der Konflikt kostete UNO-Schätzungen zufolge mehr als 300'000 Menschen das Leben.

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