In der Zentralafrikanischen Republik ist ein Flüchtlingskonvoi angegriffen worden. Die Hilfsorganisation «Save the Children» berichtet, unter den 23 Toten seien auch drei Kinder. Der Konvoi mit Muslimen sei auf dem Weg vom nordwestlichen Bouar ins Nachbarland Kamerun gewesen, als er angegriffen wurde.
Die Hilfsorganisation sagte, der Angriff unterstreiche die angespannte und gefährliche Lage. Die Organisation ruft dazu auf, die internationale Militärmission auch auf entlegenere Provinzen auszudehnen. Die Gewalt dort bleibe meist unbemerkt und der Schutz der internationalen Truppen erstrecke sich nicht bis dorthin. Die Organisation fordert deshalb, wenn nötig mehr Soldaten zu entsenden.
Brenzlige Lage für «Ärzte ohne Grenzen»
Die Situation in der Zentralafrikanischen Republik spitzt sich immer mehr zu. Inzwischen sind schon fast eine Million Menschen auf der Flucht, Tausende wurden getötet. In der Hauptstadt Bangui patrouillieren französische und afrikanische Truppen. Sie versuchen, Rache-Akte zwischen Christen und Muslimen zu verhindern. Die Sicherheit ist aber lange nicht gewährleistet.
Organisationen wie die «Ärzte ohne Grenzen» können sich kaum bewegen. Probleme bereiten der Hilfsorganisation auch bewaffnete Zivilisten, wie Einsatzleiter Sylvain Groulx in der «Tagesschau» sagt: «Es gibt keine Front, jeder mischt sich ein. Plötzlich kommt es zu gewaltsamen Zusammenstössen.»
Seit dem Rücktritt von Präsident Michel Djotodja wird die Situation immer schlimmer. Jetzt sind es die christlichen Milizen, die zurückschlagen. Sie rächen sich an den Muslimen – an den Seleka-Rebellen, die Michel Djotodja an die Macht geputscht haben.
Brüssel soll Soldaten in den Krieg schicken
Bisher sind im Zuge einer Mission der Afrikanischen Union rund 4400 Soldaten im Einsatz. Frankreich hat weitere 1600 Soldaten entsandt, die meisten davon in die Hauptstadt Bangui.
Am Montag sollen die EU-Aussenminister in Brüssel grünes Licht für eine EU-Militärintervention in der Zentralafrikanischen Republik geben. Die Entsendung von 500 europäischen Soldaten soll beschlossen werden.
In den kommenden Tagen wird das Parlament einen neuen Interimspräsidenten wählen. Diesem wird es allerdings kaum gelingen, den Frieden im Land wieder herzustellen.