Die Zwangsferien in Dänemarks Schulen sind vorbei. Dänemarks Gesamtschüler können ab Montag wieder zur Schule gehen. Damit ist die vierwöchige Aussperrung der Lehrer beendet.
Regierung schreitet ein
Die Wende kam nicht etwa durch eine Einigung zwischen den Lehrern und den Gemeinden als Arbeitgeberinnen, sondern durch die dänische Regierung. Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt sagte: «Für viele Familien wurde die Lage immer kritischer. Deshalb haben wir uns zum Eingreifen entschlossen.»
So kam es zur Aussperrung: Die Gemeinden forderten von den Lehrern, länger und flexibler zu arbeiten. Mehr als 25 Unterrichts- und Präsenzstunden sollten Pflicht sein. Das war bisher die strikte Obergrenze. Damit waren die Pädagogen nicht einverstanden. Die Gewerkschaften sprachen von der Gefahr eines Discount-Unterrichts und gestressten Lehrerinnen und Lehrern. Die Lehrkräfte streikten. Daraufhin zogen die Gemeinden an Ostern die Notbremse. Sie sperrten die etwa 70'000 Lehrer aus.
Nicht die Gemeinden, sondern die Gewerkschaften mussten die Löhne der Lehrer während des Konflikts bezahlen. Von der Aussperrung betroffen waren auch 900'000 Schüler sämtlicher Gesamtschulen sowie einige anderer Schularten.
Kompromiss ausgearbeitet
Nun hat sich die rot-grüne Regierung mit Unterstützung der bürgerlichen Opposition auf einen Kompromiss geeinigt. Das entsprechende Gesetz soll noch Donnerstagnachmittag im Parlament behandelt werden. Der Inhalt der Einigung: Lokale Schulleiter haben künftig das Recht, Lehrer flexibler einzusetzen und sie zu mehr Arbeitsstunden zu verpflichten. Als Gegenleistung sollen das Lehrpersonal mehr Geld bekommen. Zudem soll verstärkt in die Weiterbildung investiert werden.
Thorning-Schmidt sagte: «Mit dem Sondergesetz werden die Voraussetzungen geschaffen, dass am Montag der reguläre Unterricht wieder aufgenommen werden kann.»