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International Die Gedenkstätte in Auschwitz muss saniert werden

Auschwitz: Das ehemalige deutsche Konzentrationslager gilt als Inbegriff des Holocausts. Etwa anderthalb Millionen Juden wurden im Zweiten Weltkrieg hier von den Nazis vernichtet. Die Schweiz leistet einen Beitrag, damit die Stätte saniert werden kann. Bundespräsident Burkhalter wird sie besuchen.

Auschwitz ist zur Touristen-Attraktion geworden: Die Rekordzahl von 1,5 Millionen Menschen besuchte das ehemalige KZ im letzten Jahr. Alle 2 Minuten trete eine Gruppe von 30 Leuten ein, rechnet Pawel Sawicki vor, der im Lager Führungen anbietet. Das Interesse sei gewaltig.

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Das Hauptlager Auschwitz samt der benachbarten Todesfabrik Birkenau mit ihren Gaskammern und Verbrennungsöfen ist das einzige ehemalige Konzentrationslager der Nazis, das fast vollständig erhalten ist und zum Unesco-Welterbe zählt. Es sei gewissermassen zum globalen Symbol des Holocausts geworden, sagt Sawicki.

Zu viele Besucher

Die Leitung der Gedenkstätte lege grossen Wert darauf, dass Auschwitz möglichst vielen Menschen zugänglich sei, damit die grausamen Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. Doch nun sei die Grenze erreicht, sagt Museumssprecher Jarek Mensfelt.

Die vielen Besucher schadeten der Bausubstanz, die fragilen Gebäude würden zu sehr in Mitleidenschaft gezogen, sagt Mensfelt. Deshalb soll der Besucherstrom künftig begrenzt werden.

Der Eintritt in die Gedenkstätte ist aus Pietätsgründen im Prinzip gratis - nur Führungen kosten. Doch die Museumsleitung wäre dringend auf Einnahmen angewiesen, denn der Erhalt des KZ ist kostspielig, eine umfassende Sanierung steht an.

Fonds zur Rettung der Gedenkstätte

Bis vor kurzem hat der polnische Staat das Budget der Gedenkstätte praktisch im Alleingang gedeckt. Erst kürzlich wurde ein internationaler Fonds zur Rettung von Auschwitz eingerichtet, der mit 100 Millionen Euro dotiert ist. Die Schweiz leistet einen Beitrag von 1,2 Millionen Franken.

Bundespräsident Didier Burkhalter besucht Auschwitz im Rahmen seines Staatsbesuchs in Polen. Er tut dies einen Tag nach dem Jahrestag der Befreiung des KZ durch die Rote Armee vor 69 Jahren.

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