In den Niederlanden ist auf einem Bauernhof eine auch für Menschen gefährliche Variante der Vogelgrippe ausgebrochen. 150'000 Hühner wurden getötet. Im ganzen Land verboten die Behörden für 72 Stunden jeden Transport von Geflügel, Eiern und Geflügelprodukten. Die 16 Geflügelbetriebe im Umkreis von zehn Kilometern um den befallenen Hof wurden unter eine 30-tägige Quarantäne gestellt.
Es handle sich um den gefährlichen Vogelgrippe-Subtyp H5N8, der kürzlich auch in Deutschland entdeckt worden war, teilte Wirtschaftsstaatssekretär Sharon Dijksma mit. Der Geflügelpest-Erreger könnte auch von Tieren auf Menschen übertragen werden.
Vogelgrippe auch in England
Auch auf einer Entenzuchtfarm in England ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Das britische Ministerium für Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft erklärte, die Farm in Yorkshire in Nordengland sei abgeschottet, ausserdem sei mit dem Töten der Tiere begonnen worden.
Das Risiko für die öffentliche Gesundheit sei indes sehr gering, so das Ministerium. Auch die Nahrungsmittelkette sei nicht betroffen. Allerdings: Um welchen Virusstamm es sich genau handelt, ist offen.
Jedoch sei nicht der auch für Menschen potenziell tödliche Typ H5N1 festgestellt worden, sagte der zuständige Chefveterinär Nigel Gibbens. «Wir wissen, dass es sich um einen H5-Stamm handelt, aber nicht um N1.» Nach derzeitigem Wissen bestehe keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.
Vogelgrippe-Fälle in Deutschland
Im September hatte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vor der neuen Vogelgrippe-Variante H5N6 gewarnt, die hochansteckend sei. Anfang dieses Monats tauchte in Deutschland dann erstmals innerhalb Europas ein weiterer Erregerstamm namens H5N8 auf. Bis dahin hatte die aktuelle Vogelgrippe-Epidemie als rein asiatisches Phänomen gegolten.
Im Jahr 2003 waren die Niederlande schwer getroffen worden vom H7N7-Virus. Damals liessen die Gesundheitsbehörden nach Medienberichten 30 Millionen Tiere in Geflügelbetrieben vernichten.