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International Doppelschlag gegen Terror in Paris

Nach über 50 Stunden hat der Albtraum allem Anschein nach ein Ende: Die islamistischen Terroristen in Frankreich sterben bei Zugriffen der Polizei. Aber auch mehrere Geiseln kommen ums Leben. Die Terrormiliz IS droht mit weiteren Anschlägen in Europa und den USA.

Mit einem Doppelschlag hat die französische Polizei den tagelangen Terror im Grossraum Paris beendet und drei islamistische Attentäter getötet. Die beiden Brüder Chérif (32) und Said K. (34), die bei einem Anschlag auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» zwölf Menschen kaltblütig getötet haben sollen, starben im Kugelhagel der Polizei.

«Arena» zum Terror in Paris

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Der Terror in Frankreich war auch Thema in der Sendung «Arena» . Wie gefährdet ist die Schweiz, braucht es mehr Staatsschutz? Über diese und andere Fragen diskutierten unter anderem der Kabarettist und Autor Patrick Frey, der Chefredaktor des «Tages-Anzeiger» Res Strehle oder Sicherheits-Experte Kurt Spillmann.

Fast zeitgleich schlugen Sondereinheiten im Osten von Paris gegen einen weiteren als Islamisten bekannten Geiselnehmer zu. Nach einer vorläufigen Bilanz kamen bei der Geiselnahme dort vier Geiseln ums Leben; vier Menschen sollen schwer verletzt sein. Unklar war zunächst, wo die Freundin des getöteten Geiselnehmers von Paris ist. Sie soll in die Schiesserei mit einer Polizistin am Donnerstag in Paris verwickelt gewesen sein.

«Tragödie für die Nation»

Frankreichs Präsident François Hollande nannte die doppelte Geiselnahme eine «Tragödie für die Nation». Zunächst stürmten Spezialeinheiten gegen 17 Uhr den Unterschlupf der mutmasslichen Attentäter von «Charlie Hebdo» in Dammartin-en-Goële, etwa 40 Kilometer nordöstlich von Paris.

Die Terrorverdächtigen seien getötet worden, bestätigten die Behörden. Die beiden Brüder seien schiessend aus der Druckerei gerannt, in der sie sich über sieben Stunden verschanzt hatten. Ihre Geisel sei frei und unverletzt. Zwei Polizisten sollen verletzt worden sein.

Attentäter kannten sich

Nur wenig später griff die Polizei auch bei der zweiten Geiselnahme in einem jüdischen Lebensmittelladen im Osten von Paris zu. Der Geiselnehmer Amedy C. (32) sei getötet worden. Der Mann, der am Donnerstag im Süden von Paris bereits eine Polizistin getötet haben soll, soll auch mehrere Geiseln erschossen haben.

Die Agentur AFP berichtete, es habe an diesem Tatort einschliesslich dem Geiselnehmer fünf Tote gegeben. Der Täter soll die Attentäter von «Charlie Hebdo» gut gekannt und wie sie einen islamistischen Hintergrund haben.

Augenzeugen berichteten, es habe bei der Erstürmung des Geschäfts laute Explosionen gegeben. Zahlreiche Geiseln rannten aus dem Laden und brachten sich in Sicherheit, als die Polizei das Geschäft stürmte. Auch hier soll ein Beamter verletzt worden sein.

Terroristen haben mit Fernsehsender gesprochen

Die drei Attentäter haben sich nach einem Bericht des französischen Fernsehsenders BFMTV bei ihren Taten eng abgestimmt. Der Sender strahlte Originaltöne von Telefongesprächen aus, die er vor den Zugriffen der Polizei mit den Terroristen geführt hatte. In einem Gespräch sagt Amedy C., er habe sich mit den Brüdern Chérif und Said K. abgesprochen.

Protokoll der Geiselnahmen

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Details über die Ereignisse in Paris und der Region finden Sie hier im Überblick .

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) drohte mit einer grösseren Terrorkampagne und weiteren Angriffen in Europa und den USA.

«Wir haben mit der Operation in Frankreich begonnen, für die wir die Verantwortung übernehmen», sagte der IS-Prediger Abu Saad al-Ansari nach Angaben von Anwesenden beim Freitagsgebet in einer Moschee der nordirakischen Stadt Mossul. «Morgen werden es Grossbritannien, die USA und andere sein.»

Kontakt mit Al-Kaida

Die Brüder Kouachi sollen am Mittwoch schwarz vermummt die Redaktion des Satiremagazins im Herzen der französischen Hauptstadt gestürmt und mit Sturmgewehren um sich geschossen haben. Unter den zwölf Todesopfern waren acht Journalisten von «Charlie Hebdo» und ein weiterer Kollege, der unter anderem für den Radiosender France Inter arbeitete.

«Charlie Hebdo» war mehrfach wegen Mohammed-Karikaturen angefeindet worden. Einer der beiden Attentäter soll auch im vergangenen Jahr in Syrien gewesen sein. Zudem sollen sie Kontakt Al-Kaida im Jemen gehabt haben.

Polit-Elite nimmt an Trauermarsch teil

Zu einem Solidaritätsmarsch für die Opfer des Anschlags auf «Charlie Hebdo» wollen am Sonntag zahlreiche europäische Regierungschefs in die französische Hauptstadt kommen.

Neben EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini sagten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Grossbritanniens Premier David Cameron, Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy, sein italienischer Kollege Matteo Renzi und Belgiens Premier Charles Michel ihre Teilnahme zu.

«Es ist ein wichtiges Zeichen deutsch-französischer Freundschaft, dass wir in diesen Stunden zusammenstehen», sagte Merkel am Abend in Hamburg.

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