In jungen Jahren ganz an der Spitze
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Bild 1 von 10. Sebastian Kurz. (27) ist Österreichs jüngster designierter Bundesminister für Integration, Europäische Angelegenheiten und Äusseres. Und das seit allen Zeiten. Er hat uns zu dieser Galerie inspiriert. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 10. Henry Kissinger . 40) War Kurz‘ Pendant jenseits des grossen Teichs. Kissinger war der jüngste US-Aussenminister, der das Land jemals durch einen Krieg führte. Bildquelle: wikipedia.
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Bild 3 von 10. David Miliband. (42) ist der jüngste Aussenminister Grossbritanniens. 2007 verzichtete er zugunsten von Tony Blair auf die Nominatur zum Premierminister. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 10. Theodore Roosevelt. (42) war für die damalige Zeit ein Mann im besten Alter. Dennoch haben die USA seither keinen so jungen Präsidenten mehr eingesetzt. Bildquelle: wikipedia.
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Bild 5 von 10. Stanislav Gross. (35) zeigt, dass auch der Osten Europas jung und dynamisch ist. Gross wurde 2004 mit 35 Jahren von Staatspräsident Václav Klaus zum Ministerpräsidenten der Tschechischen Republik ernannt. Inzwischen ist er wegen Verdachts auf verschiedene Vergehen als Politiker in Ungnade gefallen. Bildquelle: wikipedia.
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Bild 6 von 10. Philipp Rösler. (38) jüngster FDP Parteipräsident und Vizekanzler – auch er musste lernen, wie rasch Sterne am Polithimmel verglühen können. Nach dem Wahldebakel der FDP im Herbst 2013 geriet er ins Visier innerparteilicher Kritik. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 10. Raphaël Comte. (31) ist der jüngste Ständerat der Schweiz. Im Januar 2010 wurde Comte als Nachfolger von Didier Burkhalter in den Ständerat gewählt. Er ist der einzige FDP-Ständerat in der ganzen französischsprachigen Schweiz. Bildquelle: wikipedia.
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Bild 8 von 10. Mathias Reynard. (26) ist Comtes Pendant im Nationalrat. Er politisiert davor für die SP im Wallis. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 10. Cédric Wermuth. (27) ist zwar nur der zweitjüngste Nationalrat, aber ihn haben wir wegen des berühmten Bildes hinzugenommen. Ebenfalls ausser Konkurrenz läuft der nächste und letzte Kandidat dieser Galerie. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 10. Pietro Parolin. (58) ist der lebende Beweis, was im Stadt-Staat Vatikan für jung gehalten wird. Er ist der jüngste Staatssekretär in der Geschichte des Kirchenstaates. Bildquelle: wikipedia.
In einem Alter, in dem andere noch studieren, wird der 27-jährige Sebastian Kurz bereits Aussenminister Österreichs. Der Jungspund der konservativen ÖVP ist der Wunschkandidat seiner Partei und deren Chef, Vizekanzler Michael Spindelegger.
Der dynamische Kurz holte bei den Nationalratswahlen das beste Resultat aller Kandidaten. Einst belächelter Jungspund, ist Kurz nun parteiintern ein Hoffnungsträger. «Die ÖVP will signalisieren: Hier ist ein kommender Mann», sagt Armin Thurnher, Chefredaktor der österreichischen Wochenzeitung Falter, gegenüber SRF.
Ihm werde nun eine Bühne geboten, wo er sich profilieren könne. «Sozusagen ein politisches Fortbildungs- und Profilierungsprogramm auf Kosten des Staates», sagt Thurnher lachend. In diplomatischen Kreisen in Wien nennt man Kurz wegen seines Alters auch den «Abiturienten».
Wechsel von untätig hin zu unerfahren
Dennoch hat die Wahl in Österreich für wenig Aufruhr gesorgt. «Es wurde relativ gleichmütig hingenommen», sagt Thurnher. Der Grund: Die Aussenpolitik wird im Land seit jeher klein geschrieben. «Eigentlich ist es egal, wer das Amt bekleidet.»
«Seit dem EU-Beitritt haben wir kein aussenpolitisches Konzept mehr», sagt Thurnher. Kurz' Vorgänger, Michael Spindelegger, habe sich kaum um das Amt gekümmert. Der 27-Jährige sei sicher nicht schlechter für das Land. Thurnher: «Ein junger Mann, der lernbegierig ist und sich mit diesem Ministerium beschäftigt, hebt sich schon dadurch vom Vorgänger ab.»
Gute Rede
Eine weitere Eigenschaft kommt Kurz im neuen Amt entgegen: «Er kann gut zuhören», so Thurnher. In Interviews wirkt er souverän, spricht druckreif, ist nach aussen stets freundlich und auf Twitter und Facebook aktiv.
Auch auf Society-Veranstaltungen ist der 27-Jährige ein gern gesehener Gast, achtet auf gute Manieren und perfekte Kleidung. Seine nach hinten gegelten Haare wurden zu seinem Markenzeichen.
«Geil-O-Mobil»-Kampagne
Kurz ist Sohn einer Lehrerin und eines Technikers. Nach dem Abitur 2004 war er beim Militär. Noch während seines Jura-Studiums, das immer noch ohne Abschluss auf Eis liegt, wurde er Chef der Jungen ÖVP. Dabei sorgte er vor allem mit seiner «Geil-O-Mobil»-Kampagne für unvergessene Aufregung. Er kämpfte 2010 in Wien mit dem Slogan «Schwarz macht geil» um Wählerstimmen und verteilte dabei Kondome. Schwarz ist die Parteifarbe der ÖVP.
Mit nur 24 Jahren gelang Kurz sein bislang grösster Karrieresprung: Begleitet von hämischen Kommentaren wurde er zum Integrationsstaatssekretär ernannt. Damit wurde er zum jüngsten Regierungsmitglied der Geschichte.