Im Oktober löste das Attentat auf die damals 15-jährige Malala Yousafzai weltweit Entsetzen aus. Das pakistanische Mädchen überlebte den Anschlag nur knapp. Nach mehrfachen Operationen in Grossbritannien trägt Malala heute eine Titanplatte im Schädel und ist teilweise taub. Aus Angst vor weiteren Anschlägen lebt die Familie im britischen Birmingham. Malalas Willen haben die Taliban aber nicht gebrochen.
Der Westen überhäufte das Mädchen mit Auszeichnungen. Sie wurde vom Magazin «Time» zur zweitwichtigsten Person des Jahres 2012 gekürt, ist für den Friedensnobelpreis nominiert, hat einen Millionenschweren Buchvertrag und die UNO will künftig am 10. November den «Malala Day» feiern.
Heute an ihrem 16. Geburtstag hat sich Malala in einer Rede an die Vereinten Nationen gewandt. Die Taliban hätten versucht, sie mit Schüssen zu stoppen, erklärte das Mädchen mit klarer und fester Stimme. «Doch nichts änderte sich in meinem Leben. Nur dies: Angst, Schwäche und Hoffnungslosigkeit starben. Geboren wurden Stärke, Kraft und Mut.» Malala erntete für ihre Worte viel Applaus.
Danach übergab sie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon eine Petition mit der die Staaten aufgerufen werden sollen, sich um mehr Bildungsgleichheit für Mädchen und Frauen zu kümmern. Das entspricht einem der UNO-Millenniumsziele bis 2015. Das die Bildungsgleichheit bis dahin erreicht wird, ist kaum anzunehmen. Malalas Kampf hat erst begonnen.