Zwei Tage nach der tödlichen Explosion bei BASF in Ludwigshafen ist das Schicksal des noch vermissten Mannes möglicherweise geklärt. Polizeitaucher bargen eine Leiche aus einem Hafenbecken am Unglücksort, wie die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium Rheinpfalz mitteilten. «Ob es der Vermisste ist, wissen wir noch nicht», sagte eine Polizeisprecherin. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Obduktion der Leiche an.
Bei der Explosion und nachfolgenden Bränden im Landeshafen Nord waren am Montag zwei Männer der BASF-Werksfeuerwehr getötet worden, mehr als 20 Menschen wurden verletzt, viele schwer. Begonnen hatte die Katastrophe mit einem eher kleinen Brand an einer Leitung in einem sogenannten Rohrgraben. Kurz darauf folgten die Explosion und mehrere Brände. Der Matrose eines im Hafen ankernden Tankschiffs war danach vermisst worden.
Produktion teilweise eingestellt
Der Chemieriese kann womöglich wochenlang bestimmte Produkte nicht herstellen. Nach der Explosion sind grosse Teile des grössten Chemiestandorts der Welt lahmgelegt.
Personalchefin Margret Suckale hatte bereits erklärt, dass die Einschnitte in die Produktion substanziell seien. BASF fertigt dort aus Rohstoffen wie Ethylen und Propylen Ausgangsstoffe für zahlreiche andere Materialien wie Kunststoffe, Lacke oder Kleber. Wie lange die Anlagen, darunter die zwei zentralen Steamcracker, stillstehen, sei momentan nicht abzuschätzen, sagte eine Firmensprecherin.
Analysten rechnen damit, dass die Produktion in Ludwigshafen womöglich über das Jahresende hinaus ruht. Bis Staatsanwaltschaft und BASF selbst den Schaden untersucht haben, die Leitungen repariert und abgenommen sind, dürften Wochen vergehen.