Die Unruhen in der US-Kleinstadt Ferguson haben jetzt auch den amerikanischen Justizminister Eric Holder auf den Plan gerufen. Er ist in den Vorort von St. Louis, Missouri gereist und hat sich mit der Familie des erschossenen Michael Brown getroffen.
Aus dem Umfeld des Ministers hiess es, Holder habe den Eltern eine «faire und unabhängige Untersuchung» versprochen. Kurz vor dem Treffen habe die Mutter zudem das erste Mal die Gelegenheit gehabt, die Leiche ihres 18-jährigen Sohnes zu sehen.
Friedliche Proteste
In der Nacht hat es in Ferguson wieder Proteste gegeben. Diese fielen aber wesentlich kleiner aus, als in den vorherigen Nächten. Die Demonstration von rund 50 Menschen verlief friedlich. Nach einem kurzen Gewitter zogen sich viele Anwohner zurück.
Die Protestmeile, auf der die Menschen seit anderthalb Wochen wegen der tödlichen Schüsse auf den 18-jährigen Afroamerikaner Michael Brown protestieren, war erst am Abend wieder gesperrt worden. Die Polizei griff zunächst nicht härter ein.
Obamas Appell half nichts
Ein weisser Polizist hatte Michael Brown am 9. August unter noch ungeklärten Umständen erschossen. Nach einem Zeitungsbericht wurde der unbewaffnete Jugendliche von sechs Kugeln getroffen.
Der Fall löste gewaltsame Proteste und eine erneute Rassismusdebatte in den USA aus. Auch eine Ausgangssperre und ein Appell von US-Präsident Barack Obama zum Verzicht auf Gewalt konnten nicht verhindern, dass es seither immer wieder zu Ausschreitungen kam.