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Angehörige der burmesischen Minderheit Rohingya, die vorläufig in Indonesien aufgenommen wurden.
Legende: Zwischen den Welten: In ihrer Heimat unerwünscht, und in den Aufnahmeländern ein Problem, das es zu lösen gilt. Reuters

International Flüchtlingsboote: «Situation ist ähnlich wie jene in Europa»

Nicht nur Europa ist mit einem Flüchtlingsdrama vor seinen Küsten konfrontiert. Auch in den Gewässern Südostasiens warten tausende Verzweifelte auf Rettung. In Bangkok beraten die Anrainerstaaten nun über eine Lösung – doch die scheint fern, sagt SRF-Korrespondent Urs Morf.

SRF News: Wird man auf der Konferenz in Bangkok eine dauerhafte Lösung für die Bootsflüchtlinge finden?

Urs Morf

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Porträt Urs Morf

Urs Morf war von 2008 bis 2015 vollamtlicher SRF-Korrespondent für Ostasien. Davor war er lange Jahre für die «Neue Zürcher Zeitung» tätig und berichtete anfangs aus China und später aus der gesamten Region Ostasien. Morf lebt in Bangkok.

Urs Morf: Ich bin skeptisch. Es haben zwar drei internationale Organisationen und 17 Staaten aus der Grossregion Vertreter geschickt. Aber das sind alles nur Beamte und keine Minister. Es ist also fraglich, ob sie überhaupt Nägel mit Köpfen machen können. Die Situation ist derjenigen in Europa, wo Menschen übers Mittelmeer kommen, nicht unähnlich: Wer will schon langfristig Flüchtlinge aufnehmen?

In den vergangenen Wochen haben Länder wie Malaysia und Indonesien eingewilligt, einen Teil der Flüchtlinge aufzunehmen – allerdings nur unter internationalem Druck. Ist das also nur eine vorübergehende Lösung?

Das hat die Lage zwar tatsächlich etwas entschärft, denn es wurden mehrere tausend Menschen vor dem Ertrinken, Verhungern oder Verdursten auf hoher See gerettet. Diese Flüchtlinge leben aber nun in Auffanglagern, und Malaysia und Indonesien haben diese vorübergehende Aufnahme auch ganz klar an Bedingungen geknüpft. Denn innerhalb von Jahresfrist müsse die internationale Gemeinschaft dafür sorgen, dass diese Flüchtlinge zurück in ihre Ursprungsländer kommen. Oder aber in Drittstaaten umgesiedelt werden.

Würde Burma seinen Umgang mit den Rohingya ändern würde, wäre die Wurzel des Problems beseitigt

Viele dieser Flüchtlinge kommen ja aus Burma, sie verlassen das Land, weil sie als muslimische Minderheit nicht anerkannt sind. Welche Rolle spielt Burma denn bei diesem heutigen Gipfeltreffen?

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Es müsste eigentlich die zentrale Rolle einnehmen. In der Tat ist es so, dass die Mehrheit dieser Bootsflüchtlinge Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya sind. Sie werden in ihrer Heimat immer wieder Opfer von Pogromen durch buddhistische Nationalisten. Burma anerkennt sie ganz offiziell nicht als Staatsangehörige, behauptet sogar, sie seien illegale Einwanderer aus dem benachbarten Bangladesch.

Es ist so: Nur wenn Burma seinen Umgang mit den Rohingya ändern würde, würde die Wurzel des Problems beseitigt werden. Aber genau danach sieht es im Moment überhaupt nicht aus. Denn die burmesische Regierung hat schon im Vorfeld der Konferenz deutlich signalisiert, dass sie keineswegs bereit ist, in dieser Beziehung umzudenken und ihre Haltung zu ändern.

Das Gespräch führte Tina Herren.

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