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Seehofer und Merkel im Dezember 2013. (Archiv)
Legende: So herzlich, wie nach Wiederwahl 2013 ist das Verhältnis zwischen Merkel und Seehofer trotz heutiger Einigung nicht. Keystone

International Flüchtlingskrise: Merkel und Seehofer entschärfen Streit

Am Ende haben sie sich doch geeinigt. Die deutsche Kanzlerin und der bayrische Ministerpräsident konnten sich auf ein gemeinsames Papier zur Bewältigung der Flüchtlingskrise verständigen. Darin sind etliche Einschränkungen gegenüber der bisherigen Praxis vorgesehen.

Kanzlerin Angela Merkel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben ihren Streit über die deutsche Asylpolitik vorerst entschärft. Sie einigten sich in Berlin auf ein umfangreiches gemeinsames Positionspapier. Darin wird unter anderem die Errichtung von Transitzonen als «vordringlichste Massnahme zur besseren Kontrolle unserer Grenze» bezeichnet.

Für eine bestimmte Gruppe von Flüchtlingen will die Union den Familiennachzug für einen Zeitraum von zwei Jahren aussetzen. Es geht um Flüchtlinge, die beispielsweise weder nach der Genfer Flüchtlingskonvention noch nach dem deutschen Grundrecht auf Asyl in der Bundesrepublik bleiben dürfen, aber auch nicht abgeschoben werden können, weil ihnen im Herkunftsland ernsthafter Schaden wie Todesstrafe oder Folter droht.

Ausweis für Flüchtlinge soll kommen

Als Zugeständnis an Seehofer kann der Plan gewertet werden, zusammen mit Österreich ein gemeinsames Zentrum der Polizeiarbeit in unmittelbarer Nähe der Grenze sowie gemeinsame Polizeistreifen entlang der Grünen Grenze einzurichten. «Schnellstmöglich» solle zwischen Deutschland und Österreich «ein besseres und faires Grenzmanagement» hergestellt werden, heisst es.

Beide Parteien wollen überdies einen einheitlichen Flüchtlingsausweis einführen, der Voraussetzung für Leistungen sein soll. Damit soll die Vielzahl von zeitraubenden Registrierungen bei verschiedenen Behörden gebündelt werden.

Stärkere Bekämpfung der Fluchtursachen

CDU und CSU sprechen sich zudem dafür aus, baldmöglichst auf einem EU-Türkei-Gipfel unter anderem über die finanzielle Unterstützung der Türkei sowie die Eröffnung neuer Kapitel in den laufenden Beitrittsverhandlungen zu entscheiden.

Zur Bekämpfung der Fluchtursachen wollen beide Parteien das militärische Engagement der Bundeswehr in Afghanistan verlängern. Sie plädieren zudem für ein Rückübernahmeabkommen der EU für Afghanistan und Bangladesch.

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