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International Friedensabkommen im Südsudan hält bislang

Die Konfliktparteien im Südsudan haben ein Friedensabkommen unterzeichnet. Nach monatelangen Gefechten scheint die Waffenruhe vorerst zu halten. Als nächstes soll eine politische Lösung und eine nationale Aussöhnung errungen werden.

Nach monatelangen Kämpfen im Südsudan haben Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar am Freitag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ein Abkommen zur Beendigung des Konflikts unterzeichnet.

Übergangsregierung und Neuwahlen

Kiir und Machar hätten sich darauf verständigt, die Kämpfe «innerhalb von 24 Stunden nach Unterzeichnung» zu beenden, sagte der Chefunterhändler des ostafrikanische Staatenblocks IGAD, Seyoum Mesfin. Er begrüsste die Vereinbarung zur «Beendigung des Kriegs».

Die Konfliktparteien einigten sich nach Angaben Mesfins auch auf die Bildung einer Übergangsregierung sowie Neuwahlen. Einen Termin für die Abstimmung sei aber nicht festgelegt worden.

Waffenruhe bislang eingehalten

Vorerst wurde die Waffenruhe offenbar eingehalten. Am Samstag gab es zunächst keine Berichte über neue Kämpfe. Auch humanitäre Helfer in der Region sagten, seit Samstagmorgen sei die Lage ruhig.

Im Mittelpunkt der Gefechte stand zuletzt die strategisch wichtige Stadt Bentiu im Norden des Landes. Soldaten und Rebellen hatten wochenlang versucht, die Stadt zu erobern. Noch am Donnerstag war es zu schweren Kämpfen gekommen.

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Humanitärer Korridor

Das Abkommen zwischen Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar sieht den Angaben zufolge auch die Einrichtung eines humanitären Korridors sowie die Zusammenarbeit mit der UNO vor. Im Südsudan benötigen mehr als fünf Millionen Menschen Hilfe.

Kiir und Machar waren in Addis Abeba erstmals seit Ausbruch der Gewalt zu direkten Gesprächen über ein Ende der Gewalt zusammengetroffen. Nach stundenlangen Verhandlungen schüttelten sich die Kontrahenten vor laufenden Kameras die Hände. Anschliessend beteten sie gemeinsam.

Über 1 Million Zivilisten auf der Flucht

Der Südsudan ist erst seit Mitte 2011 unabhängig vom Sudan. Ein seit langem schwelender Machtkampf zwischen Präsident Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Machar war im vergangenen Dezember eskaliert.

Die politische Rivalität zwischen den beiden Politikern wird dadurch verschärft, dass sie unterschiedlichen Volksgruppen angehören. Seit Beginn der Kämpfe wurden tausende Menschen getötet. Mehr als 1,2 Millionen Zivilisten befinden sich auf der Flucht. Die UNO wirft beiden Konfliktparteien schwere Menschenrechtsverletzungen vor.

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