Ein Moskauer Gericht hat entschieden: Die drei Organisatoren der Homosexuellen-Kundgebung von Ende Mai in Moskau sind schuldig. Sie müssen jeweils 20'000 Rubel (umgerechnet etwa 600 Franken) Geldstrafe zahlen. Bei der Demonstration hatte die Polizei mehrere Teilnehmer festgenommen.
Das Gericht habe unter anderem die Reporterin Jelena Kostjutschenko von der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta» verurteilt. Sie hatte trotz eines Verbots zu einer Gay-Parade aufgerufen, wie ein Schwulenaktivist der Agentur Interfax sagte.
Homosexualität ist in Russland straffrei. Moskaus höchstes Gericht hatte jedoch 2012 ein generelles Verbot von «Gay Pride» – und ähnlichen Paraden bis 2112 bestätigt.
Ende Juni 2013 hatte Kremlchef Wladimir Putin trotz internationalen Protesten ein umstrittenes Gesetz in Kraft gesetzt. Das Gesetz verbietet Homosexuellen-Propaganda in Anwesenheit von Minderjährigen. Putin bestreitet aber, dass Homosexuelle in Russland wegen ihrer sexuellen Neigung diskriminiert würden.