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Ein Mann liegt unter einem Unterstand inmitten von Trümmern.
Legende: Ein Palästinenser ruht sich neben den Trümmern seines Hauses aus. Reuters

International Gaza: Waffenruhe hält seit dem frühen Morgen

Nach der Einigung auf eine neue fünftägige Feuerpause stehen Israel und den Palästinensern nun weitere schwierige Verhandlungen über eine dauerhafte Lösung der Krise bevor.

Nach palästinensischen Raketen und einem israelischen Gegenangriff in der Nacht wurden seit den frühen Morgenstunden keine Verstösse gegen die Waffenruhe im Gazastreifen berichtet.

Wie die im Gazastreifen herrschende Hamas erklärte, ist sie für die jüngsten Raketenangriffe auf Israel nicht verantwortlich. Die radikalislamische Organisation erklärte ihrerseits, Israel habe die Waffenruhe verletzt.

Israel und die Palästinenser hatten Mittwochnacht eine weitere Verlängerung der Waffenruhe im Gaza-Krieg um fünf Tage vereinbart. In dieser Zeit sollen die Konfliktparteien weiter indirekt über eine dauerhafte Waffenruhe beraten. Es ist mit einem langwierigen Prozess zu rechen. Beide Seiten liegen weit auseinander. Die Hamas fordert ein Ende der Blockade des Gazastreifens, Israel will eine Entmilitarisierung der Enklave.

Die israelische Delegation war zuvor nach Israel zurückgekehrt. Nach Medienberichten hatten die ägyptischen Vermittler intensiven Druck auf die Palästinenser ausgeübt, damit diese den Verhandlungen noch eine Chance geben.

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Israel untersucht Kriegsverbrechen

Wie die israelische Armee berichtet, untersucht sie derzeit, ob ihre Soldaten während des Gaza-Krieges das humanitäre Völkerrecht gebrochen haben. Dutzende Fälle, in denen palästinensische Zivilisten getötet und der Armee Verbrechen vorgeworfen wurden, würden geprüft, berichtete die Nachrichtenseite «Haaretz».

Darunter seien auch Angriffe auf UNO-Einrichtungen und Kämpfe in der südlichen Stadt Rafah nach der Entführung eines israelischen Soldaten vor zwei Wochen.

Israel wird vorgeworfen, im jüngsten Gaza-Konflikt Kriegsverbrechen begangen zu haben. Eine UNO-Kommission, die den Sachverhalt klären soll, wird von Israel kritisch gesehen.

Mehrere Tote am Mittwoch

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Bei der Explosion eines israelischen Blindgängers im Gazastreifen wurden am Mittwoch sechs Menschen getötet: ein italienischer und ein palästinensischer Journalist und vier Bombenentschärfer. Sechs weitere Menschen seien verletzt worden.

Über 2000 Tote

Israel hatte seine Offensive im Gazastreifen am 8. Juli als Reaktion auf fortwährenden Raketenbeschuss seiner Grenzorte begonnen. Vor gut einer Woche zog es seine Bodentruppen wieder ab, setzte seine Luftangriffe aber fort, mit Unterbrechungen während zweier Feuerpausen.

Seit Beginn der Offensive starben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 1950 Menschen, mehr als 10'000 wurden verletzt. Auf israelischer Seite wurden 64 Soldaten und drei Zivilisten getötet. Mehrere Hundert Menschen erlitten Verletzungen.

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