Die Geiselnahme in einem Lebensmittelgeschäft im Osten von Paris ist beendet. Kurz nach 17 Uhr stürmten Sondereinheiten der Polizei den Laden. Vorausgegangen waren mehrere Detonationen. Der Geiselnehmer ist dabei getötet worden.
Auf Fernsehbildern waren mindestens zehn Menschen in Zivil zu erkennen, die aus dem Geschäft an der Porte de Vincennes rannten. Sie wurden sofort von den Sondereinheiten der Polizei in Sicherheit gebracht. Allerdings sollen auch mindesten vier Menschen getötet worden sein. Beim Zugriff wurden auch mehrere Polizisten verletzt.
Live am Telefon
Weil der Terrorist ein Telefon nicht richtig aufgelegt hatte, konnte die Polizei die Geiselnahme quasi live mithören. Wie französische Medien unter Berufung auf Ermittler berichteten, unterlief dem Geiselnehmer Amedy C. das Missgeschick, als er von einem Telefon im Laden einen Bekannten anrief.
Dadurch wussten die Beamten genau, was der Attentäter vorhatte. Sie entschlossen sich laut Agentur AFP kurz nach 17.00 Uhr zum Zugriff, als sich der Geiselnehmer etwas entspannte. Der Sender BMFTV berichtete, der Angriff begann, als C. Gebete sprach.
«Ihr wisst, wer ich bin»
Der bewaffnete Mann hatte am Nachmittag den jüdischen Supermarkt in Vincennes überfallen und über 15 Menschen in seine Gewalt gebracht. Der Täter sei mit zwei Handfeuerwaffen ausgerüstet gewesen.
Es wird vermutet, dass es sich dabei um denselben Mann handelt, der am Donnerstag in Paris die Polizistin erschossen hatte. Französische Medien berichteten, der Mann habe beim Betreten des Geschäfts gerufen: «Ihr wisst, wer ich bin.»
Berichten zufolge soll er die Attentäter von «Charlie Hebdo» gut gekannt und – wie sie – einen islamistischen Hintergrund haben. Alle drei Männer seien aus derselben Pariser Dschihad-Gruppe, berichteten mehrere französische Medien.