Die Regierungskrise in Griechenland scheint gebannt zu sein. Im Streit um die Schliessung des staatlichen Radio und Fernsehens stand die Koalition auf der Kippe. Nun ist entschieden: Es wird einen Neustart für die Sender geben.
Hauptstreitpunkt war der Alleingang von Premier Antonis Samaras. Er hatte entschiedenen: Stecker ziehen. Vom Tisch ist der Streit aber nicht. Am Mittwoch wollen die Koalitionspartner erneut versuchen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Samaras stellte vorsorglich in Aussicht, seinen Regierungsstil zu ändern und die Koalitionsparteien künftig stärker in Entscheide einzubeziehen.
Angestellte setzen den Kampf fort
Derweil senden die ERT-Mitarbeiter weiterhin ein Protestprogramm im Internet. Sie wollen dies solange tun, bis es offiziell wieder «On Air» heisst. Konkret: Bis die Regierung das normale Programm wieder erlaubt.
Auch die beiden Koalitionspartner – die Sozialisten und die Demokratische Linke – fordern die sofortige Wiedereröffnung der Sender.
Athen hatte sich gegenüber den Geldgebern verpflichtet, bis Ende Juni 2000 Staatsbedienstete zu entlassen. Mit der Schliessung der ERT übertraf Samaras' Regierung die nötige Zahl bei weitem. Bei dem Unternehmen arbeiteten fast 2700 Menschen.