Pakistan wird regelmässig von Erdbeben erschüttert – dann wenn sich die indische Platte unter die eurasische schiebt. Erst im April bebte in der iranischen Grenzregion die Erde. Jetzt ereignete sich ein weiteres schweres Beben.
Das Epizentrum lag laut der US-Erdbebenwarte USGS rund hundert Kilometer südwestlich der Stadt Khuzdar in der dünn besiedelten Provinz Belutschistan. Es erreichte eine Stärke von 7,7 auf der Richterskala. Der Leiter der pakistanischen Erdbebenwarte warnte vor weiteren Nachbeben. Der Erdstoss war so gewaltig, dass er etwa 600 Meter vor der Küste eine neue Insel entstehen liess.
Mindestens 208 Menschen kamen ums Leben. Laut einem Regierungssprecher wurden gegen 350 Personen verletzt. Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Nach Angaben des Katastrophenschutzes könnte die Zahl der Todesopfer noch steigen.
Erinnerungen werden wach
Tote gab es in dem am schwersten betroffenen Distrikt Awaran im Südwesten des Landes. Ein Sprecher der paramilitärischen Grenztruppen in der Provinzhauptstadt Quetta sagte, die Rettungsarbeiten seien angelaufen. Grenztruppen und Armee hätten Soldaten in die Katastrophenregion entsandt.
Die jüngste Erschütterung weckte Erinnerungen an das schwere Beben vor acht Jahren. Es erreichte eine Stärke 7,6. Damals waren mindestens 73'000 Menschen getötet worden, Millionen hatten ihr Heim verloren.